Die Haus- und Grundbesitzer des Saarlandes fordern die saarländische Landesregierung auf, Maßnahmen gegen den zunehmenden Leerstand von Immobilien im Land zu ergreifen. "Hier bietet sich etwa eine Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen an. Die saarländischen Haus- und Grundbesitzer sind zur Zusammenarbeit mit Kommunen und Landesregierung in dieser Frage bereit", sagte gestern Michael Weiskopf, geschäftsführender Verbandsvorsitzender von Haus & Grund Saarland, bei der Jahresversammlung in Saarbrücken . Er will in Kürze entsprechende wohnungspolitische Gespräche mit der Landesregierung aufnehmen. Der Verband hat 13 000 Mitglieder im Saarland.

Betroffen von den zunehmenden Leerständen seien vor allem in den 1960er bis 1980er Jahren errichtete Ein- und Zweifamilienhäusern in ländlichen Regionen. "Die Jugend wandert in die Städte ab, die Alten bleiben auf dem Land", so Weiskopf. Die verfallende Infrastruktur mache die die Lage für die dort Verbliebenen immer katastrophaler. Ein Zuzug von Asylbewerbern und Flüchtlingen könne diese Entwicklung stoppen und einer Ghettobildung entgegenwirken, sagte Weiskopf.

Weiskopf sprach sich erneut gegen die Mietpreisbremse aus, die in Gegenden mit "angespanntem Wohnungsmarkt" eingeführt werden kann. "Den haben wird im Saarland aber nicht und wir verfügen auch nicht über den erforderlichen qualifizierten Mietspiegel", sagt Weiskopf. Justiz-Staatssekretärin Anke Morsch gab aber vorsichtig Entwarnung: "Es spricht viel dafür, dass wir im Saarland auf die Ausweisung von Gebieten mit angespannter Wohnungsmarktlage werden verzichten können. Dafür spricht auch der rege Wohnungsneubau im Land." Auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD ) hatte kürzlich erklärt, dass das Saarland vermutlich von der Mietpreisbremse verschont bleibe.