Harte Klangkost: Goh Lee Kwang im Saarbrücker KuBa

Saarbrücken. Ein Mann, ein Mischpult und im zweiten Durchgang ein Laptop, ein Tisch mit weißer Tischdecke und ein Bürostuhl: Goh Lee Kwang, Klangperformer aus Malaysia, ist derzeit in Europa auf Tour durch die einschlägigen Festivals und Orte, an denen Elektronische Musik und Klangkunst im weiten Sinn gefragt ist

Saarbrücken. Ein Mann, ein Mischpult und im zweiten Durchgang ein Laptop, ein Tisch mit weißer Tischdecke und ein Bürostuhl: Goh Lee Kwang, Klangperformer aus Malaysia, ist derzeit in Europa auf Tour durch die einschlägigen Festivals und Orte, an denen Elektronische Musik und Klangkunst im weiten Sinn gefragt ist. Ein Bekannter empfahl ihn Armin Schmitt, seines Zeichens künstlerischer Leiter des Vereins Kulturzentrum am Eurobahnhof (KuBa), der Kwang zum Auftritt in die KuBa-Kantine einlud. Die hat bereits einige Klangperformances gesehen. Nun kam Goh mit seiner Spielart des roh servierten Klangkunst-Punks, der Melodie und Rhythmus beiseite schiebt und seine Klangflächen ganz auf Dichte, Höhe, Lautstärke konzentriert. Es war keine Performance, verstanden als Aktion in der Zeit, an deren Verlauf die Zuhörer teilhatten. Goh agierte viel mehr wie ein ganz seinen Instrumenten und mitunter lautstarken Klanggebilden ergebener Virtuose. Dadurch hatte er das ohnehin kammermusikalisch besetzte Publikum in wenigen Minuten halbiert. Dieses als verständnislos zu schelten, wäre ebenso leichtfertig, wie Goh dafür zu loben. Hier bot man relativ harten Stoff für mit dieser Art Klangkunst unvertraute Ohren, aber daran lässt sich in der KuBa-Kantine ja weiter arbeiten. Braucht doch die Hörkunst nach dem Rückzug der Stadtgalerie davon notwendig eine neue Basis. sg

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