Hans Raab einigt sich im Streit mit Betriebsräten

Saarbrücken. Der seit Monaten schwelende Dauerstreit zwischen drei Mitgliedern des Betriebsrates der Hara Umwelt- und Reinigungstechnik GmbH mit Sitz in Quierschied und Firmengründer Hans Raab ist beendet. Am Ende eines mehrstündigen Prozesses vor dem Arbeitsgericht Saarbrücken einigten sich die Firma und die betroffenen Frauen auf einen Vergleich

Saarbrücken. Der seit Monaten schwelende Dauerstreit zwischen drei Mitgliedern des Betriebsrates der Hara Umwelt- und Reinigungstechnik GmbH mit Sitz in Quierschied und Firmengründer Hans Raab ist beendet. Am Ende eines mehrstündigen Prozesses vor dem Arbeitsgericht Saarbrücken einigten sich die Firma und die betroffenen Frauen auf einen Vergleich. Eine der Frauen hatte gegen ihre fristlose Entlassung geklagt, zwei gegen ihre Versetzung aus der Verwaltung in die Näherei. Nun werden alle drei Klägerinnen das Unternehmen im Zuge fristgemäßer, betriebsbedingter Kündigungen verlassen. Dafür bekommen sie eine an der Dauer der Betriebszugehörigkeit orientierte Abfindung. Diese Lösung hatte Richter Hans Klanig vorgeschlagen.Auslöser des ganzen Streites war offenbar eine private Bitte von Firmengründer Raab (Foto: bub) an die Mitarbeiter in Quierschied. Der Saarländer hatte das Unternehmen vor rund 40 Jahren aus dem Nichts aufgebaut und mit teils selbst entwickelten Reinigungsmitteln weltweit an den Markt gebracht. Die Firma wird mittlerweile von seiner Ehefrau Pia als Geschäftsführerin geleitet. Im Frühjahr 2009 plante Raab in eigener Sache in der Schweiz eine Postwurfsendung. Es ging um einen Streit zwischen ihm und dortigen Behörden wegen einer seiner Firmen, einer Fischzuchtanlage.

Für die Postwurfsendung soll Raab die Beschäftigten in Quierschied um Hilfe gebeten haben. Sie sollten beim Kuvertieren helfen. Der fünfköpfige Betriebsrat von Hara wehrte sich gegen das Ansinnen von Raab. Dabei verwies er auch darauf, dass ein professionelles Unternehmen zum Kuvertieren billiger sei als die Arbeiter in Quierschied.

Daraufhin eskalierte der Streit zwischen drei von fünf Betriebsratsmitgliedern auf der einen und Hans Raab sowie Hara auf der anderen Seite. Es gab das komplette Programm mit Kündigungen, Versetzungen und Hausverbot nebst entsprechender Gegenmaßnahmen. Oder mit den Worten von Richter Hans Klanig: Es handele sich zwischenzeitlich definitiv um zerrüttete Arbeitsverhältnisse. Hier hätten sich beide Seiten nichts geschenkt. Sie hätten sich immer wieder hochgeschossen. Aber, so der Vorsitzende weiter: Irgendwann müsse mit dem Ganzen auch mal Schluss sein. Dieser Punkt sei jetzt gekommen. Es sei Zeit für einen Neuanfang. Diese Worte zeigten Wirkung. Rund drei Stunden und diverse Beratungspausen später schlossen die Beteiligten einen Vergleich. Die drei Frauen verlassen Hara und bekommen pro Jahr Betriebszugehörigkeit rund ein Monatsgehalt als Abfindung. Sollte es dabei bleiben, wäre der Fall erledigt. Allerdings wurde für den Vergleich eine Widerrufsfrist vereinbart.

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