Handel warnt vor höheren Kosten für Wertstoff-Entsorgung

Berlin · Angesichts des Wettstreits privater und kommunaler Entsorger um das lukrative Geschäft mit Verpackungsmüll und Wertstoffen warnt der Handel vor höheren Kosten für die gelbe Tonne und den gelben Sack.Sollten künftig die Kommunen die Sammlung von Wertstoffen vom Joghurtbecher bis zur Plastikschüssel organisieren, verdoppelten sich die jährlichen Kosten auf rund zwei Milliarden Euro, teilte der Handelsverband Deutschland in Berlin mit.

Die Grünen bezeichneten den Milliardenbetrag als völlig aus der Luft gegriffen.

Hintergrund sind die Pläne für ein neues Wertstoffgesetz, die an diesem Freitag im Bundesrat besprochen werden. Ziel ist es, mehr Wertstoffe zu sammeln, etwa auch Bratpfannen und Kinderspielzeug. Mehrere Länder fordern nun, dazu die Verantwortung dem Dualen System von Handel und Industrie abzunehmen und den Kommunen zu übertragen.Der Verband kommunaler Unternehmen spricht von 120 Millionen Euro "unproduktiver Systemkosten" beim dualen System, die die Kommunen durch eine zentrale Lizenzvergabe einsparen könnten.

Der Handelsverband teilte mit, die Branche unterstütze das Vorhaben der Bundesregierung, künftig mehr Wertstoffe aus Haushaltsabfällen zu erfassen. Man warne aber vor einer Rückkehr zu einer kommunalen Monopollösung. "Wir wollen das bestehende System verbessern, statt es in Frage zu stellen", sagt Vizepräsident Markus Mosa.

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