Halberg Guss stößt Töchter ab

Saarbrücken. Bei der insolventen Gießerei-Gruppe Halberg Guss zeichnet sich ein Klärungsprozess ab. So ist die französische Tochter-Gruppe Halberg Precision "inzwischen abgestoßen". Das bestätigten die beiden Insolvenzverwalter der Saarbrücker Gießerei, Franz J. Abel (St. Ingbert) und Michael Blank (Völklingen) gegenüber unserer Zeitung

Saarbrücken. Bei der insolventen Gießerei-Gruppe Halberg Guss zeichnet sich ein Klärungsprozess ab. So ist die französische Tochter-Gruppe Halberg Precision "inzwischen abgestoßen". Das bestätigten die beiden Insolvenzverwalter der Saarbrücker Gießerei, Franz J. Abel (St. Ingbert) und Michael Blank (Völklingen) gegenüber unserer Zeitung. Die Betriebe seien in französische Hände übergegangen. Die Verwalter betonen, dass sowohl der Kauf dieser Firmengruppe, der Anfang des Jahres 2007 über die Bühne ging, als auch der jetzige Verkauf "nichts mit der Insolvenz der Gießerei zu tun haben". Durch Halberg Precision sei das Mutter-Unternehmen nicht geschwächt worden. Die jetzt unter Halberg Precision firmierende Unternehmensgruppe hieß beim Kauf noch Eurodec. Sie wurde seinerzeit von der Schweizer Großbank UBS übernommen. Die Unternehmensgruppe, die rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt, ist Spezialist in der Drahtverformung sowie in der Herstellung von Pressteilen aus Metall. Produkte wie Abschlepphaken, Führungsschienen für Sicherheitsgurte oder Airbags gehören unter anderem zum Programm. Es werden allerdings auch Kleinteile für andere Sparten produziert bis hin zu Halterungen für künftige Ohrringe. Als Vorteile verbucht Eurodec für sich, dass man in der Drahtbearbeitung über ein großes Spektrum verfügt und auch Nicht-Eisen-(NE)-Metalle in jede gewünschte Form bringen kann. Die Gruppe verfügt über acht Werke in Frankreich, zwei in Polen und jeweils eins in Mexiko und Italien. Die damalige Geschäftsführung von Halberg Guss erklärte den Kauf der Gruppe damit, dass man bei den Autoherstellern "die Wertschöpfungskette erweitern will". Man wollte nicht mehr allein von in Eisen gegossenen Motorblöcken, Zylinderköpfen und Kurbelwellen abhängig sein, sondern auch mit anderen Produkten neue Kunden aus der Automobilindustrie gewinnen. Das Fehlen einer Gießerei war jetzt das Hauptargument, die Gruppe abzustoßen. Denn Halberg Guss soll sich in Zukunft mit seinen Gießereien in Saarbrücken und Leipzig sowie in Südafrika behaupten. Die drei Gießereien auf dem "schwarzen Kontinent" waren im Frühjahr 2007 gekauft worden. low

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