Halberg Guss ist insolvent

Saarbrücken. Der saarländische Automobilzulieferer Halberg Guss ist insolvent. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Gestern Nachmittag habe Halberg Guss einen Insolvenzantrag beim zuständigen Gericht in Sulzbach gestellt, sagte Sprecher Hubert Immesberger. Betroffen sind die Werke in Saarbrücken und Leipzig. Ein Insolvenzverwalter soll heute benannt werden

Saarbrücken. Der saarländische Automobilzulieferer Halberg Guss ist insolvent. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Gestern Nachmittag habe Halberg Guss einen Insolvenzantrag beim zuständigen Gericht in Sulzbach gestellt, sagte Sprecher Hubert Immesberger. Betroffen sind die Werke in Saarbrücken und Leipzig. Ein Insolvenzverwalter soll heute benannt werden. Der Betrieb des Unternehmens geht vorerst weiter, die Mitarbeiter sollen heute über Details informiert werden.Halberg Guss ist besonders hart von der Automobilkrise betroffen. Die Aufträge im Pkw- und Lkw-Bereich sind stark zurückgegangen. Im Pkw-Bereich sind sie zwischen 30 und 40 Prozent eingebrochen, im Bereich der Lkw und der übrigen schweren Motorblöcke sogar um über 50 Prozent. Auch der zusätzliche Schub, den die Abwrackprämie den Herstellern gebracht hat, kam bei Halberg Guss nur bedingt an. "Zwar sind die Aufträge für kleine Motorblöcke aufgrund der Abwrackprämie wieder gestiegen, die margenarmen Teile verschärften aber die Kostensituation weiter", teilte das Unternehmen gestern mit. Aufträge für die profitableren größeren Motorblöcke blieben dagegen weiter aus. "Der gewohnte Produktmix, dem die Gesamtkalkulationen zugrunde liegen, ist vollkommen durcheinander geraten", so Halberg Guss.Bereits Mitte 2008 hatte das Unternehmen auf die rückläufigen Aufträge reagiert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um auf die schlechte Lage am Automarkt zu reagieren. Nachdem zuerst die Arbeitszeitkonten abgebaut waren, hat Halberg Guss Ende Februar für eine Woche die Produktion geschlossen. Während andere Autozulieferer sich mit dem Modell der Kurzarbeit Luft verschaffen können, gilt dies für Halberg Guss nur in geringem Maß. Da die Schmelzöfen große Mengen an Energie verbrauchen, sind sie, nicht die Personalkosten, der höchste Kostenfaktor im Unternehmen. Kurzarbeit ist deshalb in einer Gießerei nur dann sinnvoll, wenn gleichzeitig die Produktion abgeschaltet wird. Das ist angesichts bestehender Aufträge aber nur in geringem Maß möglich. Noch vor einem Monat versuchte das Unternehmen, das Ruder herumzureißen. Ein Personalabbau im dreistelligen Bereich sei geplant, hieß es. In Saarbrücken beschäftigt das Unternehmen 1300 Mitarbeiter, in Leipzig sind es 700 Mitarbeiter.Halberg Guss hat nun Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und beabsichtigt, den Gläubigern zeitnah einen Insolvenzplan vorzulegen.

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