Halberg-Guss-Betriebsrat: "Ohne uns läuft nichts"

Saarbrücken. Der Betriebsrat des insolventen Motorblock-, Zylinderkopf- und Kurbelwellen-Herstellers Halberg Guss hat einen ungewöhnlichen Schachzug gemacht. Er hat mit dem Saarbrücker Rechtsanwalt und Insolvenzfachmann Volker Eisenbeis einen eigenen Berater verpflichtet. Er wurde gestern auf einer Sitzung der IG-Metall-Vertrauensleute des Unternehmens in Brebach vorgestellt

Saarbrücken. Der Betriebsrat des insolventen Motorblock-, Zylinderkopf- und Kurbelwellen-Herstellers Halberg Guss hat einen ungewöhnlichen Schachzug gemacht. Er hat mit dem Saarbrücker Rechtsanwalt und Insolvenzfachmann Volker Eisenbeis einen eigenen Berater verpflichtet. Er wurde gestern auf einer Sitzung der IG-Metall-Vertrauensleute des Unternehmens in Brebach vorgestellt. Man wolle mit den Insolvenzverwaltern von Halberg Guss, Franz J. Abel und Michael Blank, in den kommenden Monaten "auf Augenhöhe" verhandeln, begründeten Betriebsrats-Chef Mahmut Celik und der Vertrauensmann der Gewerkschaft im Unternehmen, Bernd Geier, diesen Schritt. Sie gehen davon aus, dass die Mehrzahl der rund 1300 Arbeitsplätze bei Halberg Guss in Saarbrücken erhalten werden können, wenn der Betriebsrat die Insolvenzverwalter von seinen Vorstellungen überzeugen kann. "Ohne uns läuft hier nichts", sagte Celik. Der 1. Bevollmächtigte der IG-Metall-Verwaltungsstelle Saarbrücken, Hans Peter Kurtz, rief die Banken auf, das Unternehmen "jetzt nicht hängen zu lassen". In guten Zeiten hätten die Kreditinstitute an Halberg Guss verdient. "Jetzt müssen sie uns auch beistehen." Außerdem forderte er die Landesregierung auf, nicht nur mit Worten auf die Probleme der Autozulieferer zu reagieren. Das Land müsse sich an Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind, beteiligen - zumindest so lange, bis die Krise vorüber ist. Damit würde der industrielle Bestand gesichert. "Wenn hier nichts geschieht, werden viele Firmen nach der Krise nicht mehr existieren", meint er. "Die Arbeitsplätze sind dann verloren." Kurtz bereitet die Mitarbeiter auch darauf vor, dass die Arbeitszeit vermutlich reduziert wird und damit das Einkommen sinkt. Auch einen Arbeitsplatz-Abbau schloss er bei Halberg Guss nicht aus. low

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