Hängepartie bei Praktiker-Zentrale

Kirkel · Ab Jahresbeginn steht die Praktiker-Immobilie in Kirkel leer. Die Vermarktung hat zwar begonnen, ist bislang aber ohne Erfolg. Das Land hatte das Gebäude 2013 für mehr als zehn Millionen Euro von der damals insolvenzbedrohten Baumarktkette gekauft.

 Noch wird die Praktiker-Zentrale in Kirkel genutzt. Rund 20 Beschäftigte kümmern sich um die Abwicklung des Konzerns. Foto: Wolf

Noch wird die Praktiker-Zentrale in Kirkel genutzt. Rund 20 Beschäftigte kümmern sich um die Abwicklung des Konzerns. Foto: Wolf

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Der geplante Verkauf der Zentrale des früheren Baumarktkonzerns Praktiker in Kirkel kommt offensichtlich nicht voran. Seit gut einem halben Jahr sucht die landeseigene Immobilien-Gesellschaft Saarland Bau und Boden (SBB) einen Käufer oder zumindest einen Mieter für das Gebäude , das gut 10 000 Quadratmeter Fläche umfasst. Bisher ohne Erfolg. "Es sind Gespräche im Gange, aber wir haben keinen konkreten Vertragsabschluss", sagt SBB-Sprecher Ludwin Vogel.

Zurzeit wird zumindest rund ein Drittel des Gebäudes noch durch den Praktiker-Insolvenzverwalter Udo Gröner genutzt. Der ist noch immer mit rund 20 Mitarbeitern mit der Abwicklung der Baumarktkette beschäftigt. Ende des Jahres wird Gröner aber mit seiner Mannschaft ausziehen. Gemeinsam mit zehn Mitarbeitern des ebenfalls an der Praktiker-Insolvenz beteiligten Insolvenz-Anwalts Christopher Seagon wird Gröner ein benachbartes Gebäude belegen.

In den freien Teilen des Gebäudes hat die SBB Arbeiten ausgeführt, die es ermöglichen sollen, das Gebäude "nutzerneutral" zu präsentieren. Geplant sei auch, das Gebäude eventuell so umzubauen, dass Teilflächen von je 400 Quadratmeter vermietet werden können. "Das können wir aber erst machen, wenn es konkrete Maßgaben von Mietern oder einem Käufer gibt", sagt Vogel.

Die SBB hatte die Praktiker-Zentrale im Juni 2013 für 10,4 Millionen Euro gekauft, um den damals zwar insolvenzbedrohten, aber noch aktiven Baumarkt-Konzern bei den Mietkosten entlasten und im Gegenzug 180 Arbeitsplätze für das Saarland erhalten zu können. SBB-Geschäftsführer Thomas Schuck zeigte sich damals überzeugt, mit dem Kauf ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Für die nicht von Praktiker belegten Flächen gebe es bereits Interessenten, sagte er damals: "Es gibt mehrere Unternehmen, die große Flächen mit guter Verkehrsanbindung und ausreichend Parkraum zu bezahlbaren Preisen suchen."

Im Sommer hat die SBB das Objekt in große Immobilienportale eingestellt und bei verschiedenen Immobilienmaklern platziert, um "den regionalen, nationalen und internationalen Markt bedienen zu können", wie es in einer Mitteilung heißt. Dass es trotz dieser Bemühungen bisher keinen Abschluss gibt, sieht SBB-Sprecher Vogel nicht als Problem. "Solch ein Prozess braucht Zeit."

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