Großinvestor klagt gegen Zwangsverstaatlichung der Hypo Real Estate

München. Auf den Bund kommt nach der Zwangsverstaatlichung der Immobilienbank Hypo Real Estate eine Flut von Klagen empörter Aktionäre zu. Nach der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger hat auch der US-Großaktionär Christopher Flowers nach eigenen Angaben eine Anfechtungsklage am Landgericht München gegen den umstrittenen Rauswurf der Aktionäre eingereicht

München. Auf den Bund kommt nach der Zwangsverstaatlichung der Immobilienbank Hypo Real Estate eine Flut von Klagen empörter Aktionäre zu. Nach der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger hat auch der US-Großaktionär Christopher Flowers nach eigenen Angaben eine Anfechtungsklage am Landgericht München gegen den umstrittenen Rauswurf der Aktionäre eingereicht. Das so genannte Squeeze Out hatte der Bund vor einer Woche bei einer außerordentlichen Hauptversammlung gegen den Willen zahlreicher Aktionäre durchgebracht. Damit gelangt die Hypo Real Estate (HRE) ein Jahr nach ihrer milliardenschweren Notrettung vollständig in Staatsbesitz. Die Aktionäre erhalten eine Abfindung von 1,30 Euro je Aktie. Nach Ansicht von Flowers verstößt das Squeeze Out gegen den verfassungsrechtlichen Eigentumsschutz. Im Ergebnis stelle es eine Enteignung der Aktionäre dar, die nur nicht als solche bezeichnet werde. Flowers war von Anfang an der prominenteste Gegner der vollständigen Verstaatlichung. Er hielt vor der staatlichen Übernahme rund 22 Prozent an der HRE. Durch den Einstieg des Bundes über eine Kapitalerhöhung schmolz sein Anteil inzwischen auf wenige Prozent zusammen. Neben der Klage am Landgericht München legte er nach eigenen Angaben auch eine Beschwerde bei der EU ein. Flowers will erreichen, dass die Zwangsabfindung rückgängig gemacht wird und er wieder Aktionär der HRE wird. Andere Aktionäre wollen mit ihrer Klage eine höhere Abfindung erreichen. dpa

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