Griechenland im Kinderzimmer

Meinung: Griechenland im Kinderzimmer

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Griechenland im Kinderzimmer

Von Oliver Schwambach

Unser Sohn hat eindeutig zu oft die "Tagesschau" gesehen. Neuerdings gibt er nämlich gerne mal den Varoufakis. Und verbittet sich wie der lässige Finanzjongleur der Pleite-Griechen jeden Besuch der Troika. Sprich, Mama, Papa und Oma sollen dem Kinderzimmer gefälligst fernbleiben. Weitere Überprüfungen, was mit den großzügig ausgezahlten Krediten aufs Taschengeld geschehe, werde er nicht mehr zulassen. Überhaupt, sagt der Mini-Varoufakis, könne er nicht immer bloß sparen. Er brauche stattdessen mehr Geld von dieser komischen EU, der Eltern-Union. Denn gerade sei ein neuer Lego-Katalog erschienen, und er müsse dringend seine Star-Wars-Raumschiff-Flotte aufstocken. Das sei eine nachhaltige Investition. Grundsätzlich dürfe die EU zwar irgendwann auf die Rückzahlung der Kredite aufs Taschengeld hoffen, aber er brauche dafür deutlich mehr Zeit. Vielleicht, wenn er 50 sei, so der Nachwuchs-Hellene. Die EU hat diese Vorschläge abgelehnt.

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