Griechenland-Gipfel: Viele Ratschläge, aber kein Geld

Berlin. Die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft wollen bei der Modernisierung Griechenlands helfen, aber keine zusätzlichen Milliarden lockermachen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte gestern nach einem Treffen mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft, die Investitionsbedingungen in dem Euro-Krisenland müssten sich rasch verbessern

Berlin. Die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft wollen bei der Modernisierung Griechenlands helfen, aber keine zusätzlichen Milliarden lockermachen. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte gestern nach einem Treffen mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft, die Investitionsbedingungen in dem Euro-Krisenland müssten sich rasch verbessern. Dabei gehe es aber nicht um neue Risiken für die deutschen Steuerzahler. "Wir brauchen kein zusätzliches Geld." Auch die mehr als 20 Wirtschaftsverbände machten bei dem von der Regierung einberufenen "Investitionsgipfel" keine konkreten Zusagen. Sie wollen Athen vor allem mit Expertenrat auf dem Weg zu modernen Wirtschaftsstrukturen helfen.Rösler sagte, interessant für deutsche Firmen seien unter anderem Wind- und Solarparks, Telekomprojekte oder der Bau von Straßen in Griechenland. Bislang würden ausländische Investitionen aber oft durch undurchsichtige Bürokratie, monopolartige Strukturen in vielen Branchen und Probleme bei der Finanzierung verhindert. FDP-Chef Rösler verglich die Situation des Mittelmeerlandes mit dem Zustand der Ostblockstaaten vor gut 20 Jahren. Eine Prognose, wie lange Griechenland braucht, um international wieder wettbewerbsfähig zu sein, wollte er nicht wagen.

Mit deutscher Unterstützung soll die Athener Verwaltung möglichst schnell modernisiert werden. Hier wollen Wirtschaftsministerium, Auswärtiges Amt und Entwicklungsministerium eng zusammenarbeiten. Zusätzlich soll die Staatsbank KfW neue Förderprogramme auflegen, damit der deutsche Mittelstand noch stärker in dem fast bankrotten Mittelmeerland investiert. Das Handwerk und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) boten den Griechen Hilfe bei der Berufsausbildung an. dpa

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