Griechen-Premier Papandreou sieht sein Land im Kriegszustand

Athen. Die Griechen müssen sich auf weitere drastische Sparmaßnahmen einrichten. Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat gestern Abend weitere Einsparungen im Umfang von knapp fünf Milliarden Euro angekündigt. Seinem Land drohe der Bankrott, es befinde sich in einer "Kriegssituation", sagte er vor Abgeordneten seiner sozialistischen Pasok-Partei

Athen. Die Griechen müssen sich auf weitere drastische Sparmaßnahmen einrichten. Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat gestern Abend weitere Einsparungen im Umfang von knapp fünf Milliarden Euro angekündigt. Seinem Land drohe der Bankrott, es befinde sich in einer "Kriegssituation", sagte er vor Abgeordneten seiner sozialistischen Pasok-Partei. Griechenland müsse "den Alptraum des Bankrotts, in dem der Staat weder Gehälter noch Renten zahlen kann", vermeiden. Daher müsse jede nötige Entscheidung getroffen werden, "egal, wie schwierig" sie sei. Worin die zusätzlichen Maßnahmen bestehen sollen, sagte Papandreou jedoch nicht. Heute wollte die Regierung ein weiteres Sparpaket beschließen. Erst vorgestern hatte EU-Währungskommissar Olli Rehn den Druck auf Griechenland im Kampf gegen dessen gewaltige Staatsverschuldung verstärkt. Athen muss das gigantische Haushaltsdefizit von 12,7 Prozent innerhalb eines Jahres um vier Prozentpunkte drücken. Die für die dramatische Haushaltslage mit verantwortliche Korruption ist laut Transparency International in Wirtschaft und Gesellschaft des Landes tief verankert. Im vorigen Jahr zahlten die Griechen im Schnitt 1355 Euro Bestechungsgeld, wie aus einer gestern vorgestellten Studie der Anti-Korruptions-Organisation hervorgeht. Insgesamt zahlten griechische Haushalte 2009 demnach knapp 790 Millionen Euro Bestechungsgeld - 50 Millionen mehr als im Vorjahr. dpa/afp

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