Grewenig verlässt Vorstand der Stiftung Kulturbesitz

Saarbrücken. Das Saarland sucht ab 19. Februar per Ausschreibung national und grenzüberschreitend einen neuen kunsthistorischen Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, der zugleich das Saarlandmuseum leitet. Es ist dies der Tag nach der Kuratoriumssitzung, in der über das Ausschreibungs-Verfahren beraten wird

Saarbrücken. Das Saarland sucht ab 19. Februar per Ausschreibung national und grenzüberschreitend einen neuen kunsthistorischen Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, der zugleich das Saarlandmuseum leitet. Es ist dies der Tag nach der Kuratoriumssitzung, in der über das Ausschreibungs-Verfahren beraten wird. Was nicht bedeutet, das Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD) nicht bereits "vorsorgend" auf der Suche war und ist. Weil er sich zu viel Findungs-Zeit nicht leisten kann.Denn wenn, wie geplant, das neue Stiftungsgesetz im März oder im April verabschiedet wird, endet nicht nur rein formal die Amtszeit von Meinrad Maria Grewenig, der die Stiftung seit Mai 2011 zusätzlich zu seiner Aufgabe als Weltkulturerbe-Chef in Völklingen leitete. Grewenig steht, wie der Minister gestern bekannt gab, auch übergangsweise, bis zur Neuberufung eines Nachfolgers, nicht mehr zur Verfügung. Zumindest dies ist eine überraschende Wendung in der Personalfrage, über die die SZ kürzlich vorab berichtete. Wie Commerçon gestern auf SZ-Nachfrage erklärte, erwartet er durch eine Führungs-Lücke, die sich nach der Gesetzesverabschiedung bis zur Berufung eines neuen Vorstands auftun könnte, keine Probleme. Grewenig werde noch das Sommerprogramm vorbereiten. "Wir kommen nicht in Zeitdruck." Er verwies auf eine "einvernehmliche Lösung" und dankte Grewenig für sein Einspringen in schwerer Schieflage: Grewenig habe die Stiftung wieder stabilisiert und "frischen Wind" hinein gebracht.

Grewenig war dazu am Freitag nicht zu erreichen. In der Vergangenheit hatte er versichert, er stünde nur dann auf Dauer als Vorstand zu Verfügung, wenn er das Weltkulturerbe weiter führen könne und eine organisatorische Verzahnung mit der Stiftung herbeigeführt würde, um die Arbeitsabläufe zu synchronisieren. Völklingen genieße Priorität, eine dauerhafte Doppelbelastung in der jetzigen Form komme nicht in Frage, so Grewenig. Eben diese Auffassung teilt auch der Minister: "Die Stiftung braucht die hauptberufliche Kraft eines Chefs". Grewenigs Vorschlag, die Institutionen zusammenzuführen, wollte er nicht folgen. Völklingen und die Stiftungs-Museen müssten jeweils ihr Eigen-Profil behalten, so Commerçon. ce

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