Grenzgänger empört über Besteuerung

Saargemünd. Das "Comité de Défense des Travailleurs Frontaliers de la Moselle" - die Vereinigung der Grenzgänger aus dem Departement Moselle - will am 2. Oktober mit einer Großdemonstration in Saargemünd auf Ungerechtigkeiten bei der Rentenbesteuerung der Grenzgänger aufmerksam machen

Saargemünd. Das "Comité de Défense des Travailleurs Frontaliers de la Moselle" - die Vereinigung der Grenzgänger aus dem Departement Moselle - will am 2. Oktober mit einer Großdemonstration in Saargemünd auf Ungerechtigkeiten bei der Rentenbesteuerung der Grenzgänger aufmerksam machen. "Wir müssen zu Tausenden auf der Straße sein und unsere Wut angesichts der Berechnungsmethode der Besteuerung der deutschen Renten zeigen", schreibt das Komitee in einem Demonstrationsaufruf.Der Vorwurf der Vereinigung: Die französischen Rentner, die ihr Ruhegeld aus Deutschland beziehen, würden sowohl gegenüber den französischen Rentnern wie auch gegenüber den deutschen Rentnern benachteiligt.

Hintergrund ist nach Angaben des Komitees, dass Rentner, deren deutsches Einkommen nicht mindestens 90 Prozent des Haushaltseinkommens beträgt, als "beschränkt steuerpflichtig" gelten. Dadurch allerdings würden bei ihnen die in Deutschland geltenden Freibeträge nicht angewandt. In einer Modellrechnung demonstriert das Komitee, dass ein französisches Rentnerpaar, das 13 000 Euro Rente aus Deutschland und 10 000 Euro Rente aus Frankreich bezieht, in Deutschland 1612 Euro und in Frankreich 974 Euro - also insgesamt 2586 Euro - zahlen muss. Würden die Einkünfte nur in Frankreich versteuert, wären dagegen nur 1589 fällig, in Deutschland wäre die Rente der Berechnung zufolge sogar steuerfrei.

Das Komitee will erreichen, dass die Einstufung als "beschränkt steuerpflichtig" aufgehoben wird und die Franzosen den Deutschen gleichgestellt werden. Auch sei es untragbar, dass die Steuerformulare nicht in Französisch vorliegen. jwo

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