Glosse Protest im Schafspelz

Die Schafe kriegen sich mit der Politik in die Wolle. Jetzt protestierten Sie in Berlin.

ÜS
Foto: SZ/Robby Lorenz

Määääähr Hilfe für Weidetiere, blökte es gestern vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Knapp 40 Schafe sekundierten einer Herde Schäfer im Protest – denn es droht Gefahr. Nein, die Wölfe haben diesmal nicht die Pfoten im Spiel. Vielmehr macht den heimischen Wiederkäuern die Billig-Konkurrenz aus Übersee zu schaffen. Ohne Schafs-Prämie stehe das baldige Schweigen der Lämmer bevor.

Nun musste man kein Wolf im Schafpelz sein, um im Herden-Geraune zu erahnen: Es ging ums Geld. Aber auch um einen Wink mit dem (Weide-)Zaunpfahl, um der neuen Groko die Hammelbeine lang zu ziehen. Was erlaubt sich die Merkel-Herde da, fragte manch erfahrener Paarhufer. Einen Gesundheitsminister Spahn, der erstmal einen Armutsbock schießt? Einen Wirtschaftsminister Altmaier, der gerne kocht – womöglich auch Lamm? Einen Müller, eine Schulze, eine Klöckner – aber keinen Schäfer? Und im Heimatministerium einen Bock zum Gärtner gemacht? Skandalös, fanden die Wolligen. Weil sie aber friedliebend sind, wünschten sie der Groko doch, dass sie alle Schäfchen ins Trockene bringt. Keine Sündenböcke schafft. Und keinen belämmerten Mist.

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