Glosse Politische Getränkelehre

Karlsberg Ur-Pils wird ein echter Grüner – so titelte unsere Zeitung kürzlich, nachdem die Homburger Brauerei dem Lieblings-Pils der Saarländer ein neues Etikett verpasst hatte. Doch Getränke und politische Farbenlehre – geht das überhaupt?

Glosse: Politische Getränkelehre
Foto: SZ/Robby Lorenz

Mal mehr, mal weniger. Am ehesten passt das bei den Grünen. Nach landläufiger Meinung lieben diese grünen Tee. Politisch korrekter geht es nicht. Denn der enthält Flavonoide, was Pflanzen vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen soll. Bei den Roten liegen die entsprechenden Weine nahe. Doch der Spruch „Rotwein ist für alte Knaben eine von den schönsten Gaben“ mag vielleicht noch für Alt-Sozen gelten, die Cohibas rauchend am Kaminfeuer kungeln. Mit Andrea Nahles ist das eher schwer vorstellbar. Bei den Schwarzen fällt einem als Getränk nur Cola ein. Es gilt als zuckersüß  und stark anregend. Beides Attribute, die auf echte Konservative nicht so recht passen wollen. Bei Gelb ist es der Eierlikör. Der zähflüssige Light-Schnaps ist das Lieblingsgetränk des Rock-Barden Udo Lindenberg. Er soll seinen Stimmbändern guttun – für FDP-Chef und Selbstdarsteller Christian Lindner also der ideale Drink.

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