Glosse St. Martin aus der Asche

Kaum steht das vorläufige amtliche Endergebnis fest, beginnt der neue deutsche Bundestag schon mit seiner Selbstzerlegung. Frauke Petry will der AfD-Fraktion nicht angehören, weil sie soeben ganz überraschend festgestellt hat, dass ihrer Partei auch stramm Rechte angehören – und der Kollege Herrenreiter Gauland bereits seine doppelläufige Flinte für die politische Treibjagd putzt.

 Symbolfoto

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Foto: dpa

Was gejagt werden wird, steht noch in den Sternen, auf Jamaika jedenfalls hat keiner der Beteiligten richtig große Lust. Einzig die Grünen versetzt die Aussicht auf neuerliche Regierungsposten in einen Cannabis-Rausch. Nun ja, diese überaus wandlungsfähige Spezies hat schon oft genug gezeigt, dass sie sich in wirklich jedem Biotop behaglich einrichten kann.

Die Sozis hingegen haben diesmal alles richtig gemacht. Aus der sicheren Deckung der Opposition heraus können sie gemütlich zuschauen, wie sich die neue Koalition und die Spinner am rechten Rand selbst demontieren. Und schließlich, nach ein, zwei Jahren, steigt der heilige Martin wie der Phönix aus der Asche und kann dann endlich seinen roten Mantel der allumfassenden Gerechtigkeit über das Land ausbreiten.

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