Glosse Faschingsflirt

Die Deutschen sind viel moralischer als befürchtet. Denn 85 Prozent fassen kurz vor Beginn der Karnevalszeit den guten Vorsatz: Sie wollen in der Fastnachtszeit nicht fremdgehen.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa

Na gut, etliche Deutsche – etwa mit norddeutschem Migrationshintergrund – feiern ja gar keine Fastnacht. Auf die trifft diese Selbstverpflichtung dann vermutlich nicht zu. Diejenigen, die sich aufwändig verkleiden, waren dann nicht selbst untreu – sondern nur die Figur, die sie verkörpern. Und manche merken vielleicht erst neun Monate später: Huch, das war ja gar nicht nur Schunkeln! Sollte die Karneval aber tatsächlich weitgehend frei von Seitensprüngen bleiben, stellt sich natürlich gerade in den dafür bekannten Hochburgen die Sinnfrage: Was soll er dann noch? Da ja auch Alkohol gerüchteweise schädlich ist, bleibt am Ende von Wein, Weib und Gesang nur noch der Gesang übrig. Und der ist allein oft sehr schwer zu ertragen.

Immerhin eine Möglichkeit scheint es aber doch zu geben, Fastnacht und Treue auf Dauer zu verbinden. Denn manche Mitmenschen sind das ganze Jahr über Pappnasen – und sich dabei erkennbar immer selbst treu.

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