Glosse Zehn Jahre nach der 40

Woran merkt man, dass man älter wird? Etwa daran, dass man über sein Alter ungern redet. Weil man in seiner jahrzehntelang verfeinerten Selbsttäuschung und Verdrängung hofft, die anderen würden es dann nicht bemerken.

 (Symbolfoto)

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Dabei schweigen sie nur betreten.

Wer aber selbst nicht sicher ist, ob er zu den Betroffenen zählt, sollte sich folgende Testfragen stellen: Überwiegt die Angst vor dem Bedienen des neuen Computers die Angst vor den dafür erforderlichen Ausgaben? Und werde ich sentimental bei der Erwähnung alter Fernsehserien, die inzwischen schon längst neu verfilmt wurden? Ein untrügliches Zeichen ist jedoch der Gedanke, dass alle Gleichaltrigen offenbar viel älter aussehen. Denn das bedeutet, dass die Sehkraft beim Blick in den Spiegel stark nachgelassen hat.

Verdächtig ist jedoch auch das Nachdenken über das Altwerden bei gleichzeitiger Verkennung der eigenen Situation. So erinnert sich die Schreiberin dieser Zeilen etwa seltsamerweise noch daran, dass sie vor genau zehn Jahren eine Glosse mit dem Titel „Plötzlich 40“ schrieb. Aber was das zu bedeuten hat, kann sie beim besten Willen nicht sagen.

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