St.Wendel/Saarbrücken. Die Globus SB-Warenhaus-Gruppe St. Wendel tritt bundesweit aus dem Tarifvertrag für den Einzelhandel aus. Das gab gestern die Unternehmenszentrale in St. Wendel bekannt. Man wolle rechtliche Voraussetzungen schaffen, um Entgeltstrukturen entwickeln zu können, die den eigenen Bedürfnissen angemessener sind. In den geltenden Tarifverträgen werde immer noch zwischen Arbeiter und Angestelltem unterschieden und die Eingruppierung moderner Tätigkeitsbilder werde erschwert. Zudem erhielten die meisten Globus-Wettbewerber ihre Waren für die Metzgerei und Bäckerei von zentralen Produktionsunternehmen mit niedrigeren Gehältern aus Handwerks- und Innungstarifverträgen oder durch Fremdvergabe an Werksvertragsunternehmen. Globus unterhalte eigene Produktionsstätten. Daher finde eine Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten von Globus statt, da in diesem Bereich besonders viele Arbeitsplätze angesiedelt seien.Globus habe die höchste Personalkostenquote aller deutschen Einzelhandelunternehmen. Bestehende tarifgebundene Arbeitsverträge würden durch die angestrebten betrieblichen Entgeltstrukturen nicht verändert. Die Gewerkschaft Verdi reagiert mit scharfer Kritik. Alex Sauer, Gewerkschaftssekretär für den Handel, betonte, nur die Tarifbindung garantiere Arbeitsplätze. Verdi sei bereit, über Verbesserungen zu reden, fordert jedoch die Beibehaltung der Tarifbindung. ts