Gleich zweimal die Habanera

Saarbrücken. Auch wenn sich Elîna Garanca auf den Coverfotos sichtlich Mühe gibt, möglichst lasziv zu schauen - ihrer Carmen fehlt ein wenig die Sinnlichkeit. Dennoch: Garancas perfekt geführter Mezzosopran besticht durch Beweglichkeit und hervorragenden Registerausgleich

Saarbrücken. Auch wenn sich Elîna Garanca auf den Coverfotos sichtlich Mühe gibt, möglichst lasziv zu schauen - ihrer Carmen fehlt ein wenig die Sinnlichkeit. Dennoch: Garancas perfekt geführter Mezzosopran besticht durch Beweglichkeit und hervorragenden Registerausgleich. In "Près des rempart de Séville" setzt sie nur einen Höhepunkt vor dem letzten Refrain, wenn sie schwerelos von der Tiefe in die Sopranregion aufsteigt. Auch "Les tringles des sistres tintaient" aus dem zweiten "Carmen"-Akt überzeugt durch eine kluge Dramaturgie; erst am Ende bringt Karel Mark Chichon, der künftige Chef-Dirigent der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern, mit dem gut aufgelegten Orchestra Sinfonica Nationale della Rai das Geschehen zum Kochen. Von der "Habenera" findet sich auf dem etwas bunt geratenen Album neben der Originalfassung noch eine zweite. Auch hier genießt man den Farbreichtum und die Legatokultur ihrer Stimme. rug

Elîna Garanca: Habanera. Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai, Ltg. Karel Mark Chichon. (Deutsche Grammophon)

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