Gewissheit oder Zweck-Optimismus?

Leipzig · Die Leipziger Buchmesse hat einen Besucherrekord aufgestellt: 175 000 Gäste sind an den vier Tagen aufs Messegelände gekommen. Zusammen mit dem begleitenden Lesefestival „Leipzig liest“ waren es 237 000 Besucher.

Am Ende der Leipziger Buchmesse, die gestern ihre Tore schloss, sieht man nur zufriedene Gesichter. Die Aussteller loben das Interesse der Besucher für ihre Angebote. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gibt sich optimistisch. Die Schweiz zieht eine "überaus positive" Bilanz ihres Gastland-Auftritts.

"Leipzig liest" und der Rest des Landes liest mit - das ist die Botschaft, die von der Frühjahrsschau und ihrem Lese-Festival ausgehen soll. Tatsächlich gibt es positive Tendenzen in der lange darbenden Buchbranche. Börsenvereins-Vorsteher Heinrich Riethmüller sagt, die Buchhandelsbranche habe mit einer Kombination aus stationärem Handel und eigenen Online-Angeboten Antworten auf die Herausforderungen durch Amazon & Co gefunden. Allerdings kommt das Umsatzplus des klassischen Buchhandels von 0,9 Prozent (wir haben berichtet) nach teilweise schmerzhaften Krisenjahren. Ob der Trend hält, muss sich somit erst noch beweisen.

Dass die Menschen dem Buch, ob nun in gedruckter Form oder als E-Book, die Treue halten - dieses Gefühl konnte man bei der Leipziger Buchmesse durchaus bekommen. Die Veranstalter melden zum Abschluss einen Rekordbesuch: 175 000 Menschen kamen an vier Tagen auf das Leipziger Messegelände. Zusammen mit dem Lesefestival "Leipzig liest" seien 237 000 Bücherfreunde von dem Ereignis angezogen worden. Besonders am Samstag war es in den Hallen zeitweise so voll, dass kaum noch ein Vorwärtskommen war.

Messe-Direktor Oliver Zille berichtet, dass die ausstellenden Verlage mit dem Zuspruch zufrieden gewesen seien. Die Leipziger Buchmesse gilt als Trendbarometer im Frühling, die größere Frankfurter Buchmesse im Herbst (8.-12. Oktober) als internationale Geschäftsplattform. Das Konzept der Leipziger Publikumsmesse ist es eher, Aufmerksamkeit für das Buch zu generieren durch die direkten Kontakte von Verlagen, Autoren und Leserschaft. Das scheint von Jahr zu Jahr mehr aufzugehen, wenn die Besucherzahlen ein Indikator dafür sein können. Carsten Sommerfeldt, Sprecher von Droemer Knaur, lobt denn auch die "schöne Atmosphäre" der Messe. "Die Leipziger sind Buchleute."

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