Gewinn bei Sparkasse geht zurück

Saarbrücken. Der Gewinn der Sparkasse Saarbrücken ist im vergangenen Jahr um 40,7 Prozent eingebrochen. Das teilte der Vorstandsvorsitzende Hans-Werner Sander (Foto: SZ) gestern bei der Vorstellung der Bilanz für 2008 mit. Demnach ist das Jahresergebnis 2008 auf 5,1 Millionen Euro von 8,6 Millionen Euro im Vorjahr zurückgegangen

Saarbrücken. Der Gewinn der Sparkasse Saarbrücken ist im vergangenen Jahr um 40,7 Prozent eingebrochen. Das teilte der Vorstandsvorsitzende Hans-Werner Sander (Foto: SZ) gestern bei der Vorstellung der Bilanz für 2008 mit. Demnach ist das Jahresergebnis 2008 auf 5,1 Millionen Euro von 8,6 Millionen Euro im Vorjahr zurückgegangen. Dieser Rückgang entspreche angesichts der Finanzkrise aber den Erwartungen, sagte Sander: "Der Verlust stammt vornehmlich aus Wertberichtigungen bei Wertpapieren." Insgesamt hätte die Bank ihr Geld sehr vorsichtig und konservativ angelegt, Totalausfälle wie bei anderen Banken habe es nicht gegeben.Insgesamt blickt die Sparkasse Saarbrücken auf ein vergleichsweise stabiles Jahr 2008 zurück. Die Kundeneinlagen sind um 2,1 Prozent auf 4,14 Milliarden Euro gestiegen, die Kredite sogar um 4,5 Prozent auf 3,19 Milliarden Euro.Angesichts der gestiegenen Kreditsumme weist Sander auch den Vorwurf einer Kreditklemme zurück. "Die gibt es bei uns nicht", sagte der Vorstandschef. Noch in den ersten sechs Monaten 2009 sei die Zahl neuer Kredite an den gewerblichen Mittelstand um 9,2 Prozent gestiegen. Allerdings will er damit nicht ausschließen, dass einzelne Branchen und Unternehmen durchaus Probleme bei der Kreditbeschaffung haben. "Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer sind sicher sehr belastet", sagte Sander. Sicher sei auch, dass sich die Kreditkonditionen in den kommenden Monaten verschlechterten, wenn sich die Krise mit Verlusten in den Bilanzen niederschlage und damit die Ratings nach unten drücke.Die Krise, die laut Sander noch gar nicht in vollem Umfang bei Unternehmen und Privatpersonen angekommen sei, wirkt sich auch auf die Risikovorsorge der Sparkasse aus. "2009 werden die Risikovorsorge und nötige Wertberichtigungen deutlich höher sein als bisher." Die hohe Exportabhängigkeit und das hohe Gewicht der Automobilbranche dürfte das saarländische Bruttoinlandsprodukt schrumpfen lassen, schreibt die Sparkasse in ihrem Lagebericht. Sander rechnet deshalb vermehrt mit Insolvenzen. Im Privatkundengeschäft werde das dazu führen, dass Kredite umgeschichtet und gestreckt werden müssten. "Wir sind nicht an Kreditausfällen interessiert", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Uwe Kuntz.Obwohl sich die Sparkasse stark im Geschäftskundenbereich engagiert - unter anderem mit einem Kompetenzzentrum für Existenzgründer - bleibt das Privatkundengeschäft weiter im Fokus. Deshalb werde die Sparkasse auch am breiten Filialnetz festhalten, sagte Kuntz. Gleichzeitig nehme die Bedeutung von Online-Konten immer stärker zu. Mittlerweile würden 30 Prozent der Konten online geführt. Große Erfolge sieht die Sparkasse auch bei der Altersvorsorge. Im deutschlandweiten Sparkassen-Vergleich habe sie beim Vertrieb von Riesterrenten-Produkten mit 6500 Neuverträgen einen Spitzenplatz erreicht. Gleichzeitig habe die Uni Erfurt ihre Beratung im Geschäftsbereich Altersvorsorge als "hervorragend" zertifiziert. Auch die Privatkundenkredite hätten mit einem Plus von 40 Prozent eine überdurchschnittliche Zuwachsrate erreicht. jwo/jmai

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