Gewerkschafter grillen für mehr Kohle bei Pizza Wagner

Braunshausen/Otzenhausen · Die Bäcker beim Pizzahersteller Nestlé-Wagner werden bisher nach dem Tarif in der Süßwarenindustrie bezahlt, den Nestlé gewährt. Die Gewerkschaft NGG fordert jedoch angepasste Tarifverträge für die Bäcker von Pizza Wagner nach den Bedingungen der Nahrungsmittel-Industrie.

. Samstagnachmittag auf einem Grillplatz in Braunshausen: Es wird gegrillt, gelacht und über das Wochenende gesprochen. Eigentlich eine friedliche Atmosphäre wie bei jedem privaten Grillfest. Auf den ersten Blick erinnert zunächst nichts an unzufriedene Mitarbeiter oder gar einen bevorstehenden Tarifstreik. Doch schaut man genauer hin, so sieht man die Entschlossenheit in den Gesichtern der Mitglieder der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) Saar. Sie wollen etwas ändern bei den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten von Pizza Wagner. "Es wird Zeit, Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen. Es kann nicht sein, dass unser Einkommen rund 20 Prozent unter den branchenüblichen Durchschnittsentgelten liegt. Wir wollen mit dieser Grillaktion ein Zeichen setzen", sagte Gewerkschaftsmitglied Sven Burg am Wochenende.

Ein Zeichen setzten will auch Mark Baumeister, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Saar. Seiner Argumentation zufolge sollen die Arbeiter an den Verarbeitungsfließbändern von Pizza Wagner zukünftig nicht mehr nach Tarifen der Süßwarenindustrie, sondern nach denen der Nährmittelindustrie bezahlt werden. Dadurch würde nicht nur das Bruttoeinkommen der Betroffenen künftig um bis zu 500 Euro steigern, sondern auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer, ist Baumeister überzeugt. Für Anfang Juni seien nun erste Gespräche mit der Firmenleitung geplant. Gewerkschafter Baumeister blickt diesen Verhandlungen zuversichtlich entgegen. "Wir sind optimistisch und glauben, dass eine Einigung möglich ist. Ist das jedoch nicht der Fall, sind wir auch zu einem Streik bereit", schränkt Baumeister gleichzeitig ein.

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