Gewerkschaften in Saar-Lor-Lux wollen Mitglieder stärker vernetzen
Kirkel. Die Gewerkschaften in der Großregion Saar-Lor-Lux wollen über Funktionärstreffen hinaus künftig deutlich mehr grenzübergreifende Kontakte der Basis ermöglichen
Kirkel. Die Gewerkschaften in der Großregion Saar-Lor-Lux wollen über Funktionärstreffen hinaus künftig deutlich mehr grenzübergreifende Kontakte der Basis ermöglichen. Das wurde am Wochenende auf der ersten "Interregionalen ArbeiterInnen-Tagung" der Gewerkschaft Verdi Saar mit der lothringisch-elsässischen CGT und der Luxemburger OGBL im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel hervorgehoben.Als Gastredner kündigte Frederic Imbrecht vom Europäischen Gewerkschaftsbund für den 29. Februar einen Demonstrations- und Aktionstag gegen die arbeitnehmerfeindliche Sparpolitik in Europa an. Gefordert seien höhere Kaufkraft, Löhne und Renten sowie mehr Steuergerechtigkeit. Sparpolitik verschärfe die Krise nur noch.
"Die Forderung nach einem sozialen Europa verlangt auch, dass sich die Gewerkschaften mehr vernetzen im Interregionalen Gewerkschaftsrat", sagte Verdi-Pressesprecher Bernd Oleynik: "Aber es sollen sich nicht nur Funktionäre, sondern auch viel öfters einfache Gewerkschaftsmitglieder, Beschäftigte und Betriebsräte aus der Region zusammenfinden." An der ersten "ArbeiterInnentagung" von Verdi Saar und CGT in Kirkel nahmen rund 50 Beschäftigte aus den Bereichen öffentliche Verwaltung, Telekommunikation, Gesundheitswesen, Handel, Banken und Versicherungen teil.
Der lothringische CGT-Sekretär Jacky Duhaut beklagte, die rund 200 000 beruflichen Grenzgänger in Saar-Lor-Lux würden derzeit durch die Sparpolitik in ihrem Heimat- und dem Arbeitsplatz-Land oft "doppelt bestraft". Die Gewerkschaften beider Länder müssten sich mehr um die jeweiligen Probleme kümmern, damit es wieder mehr soziale Gerechtigkeit gebe. In Frankreich könne über Tarifvertragen hinaus auch zu Themen politischer Natur gestreikt werden, "in Deutschland leider noch nicht", bemängelte Duhaut. ulo