Gericht stoppt Antrag zu Praktiker

Saarbrücken. Praktiker-Großaktionärin Isabella de Krassny ist mit ihrem Vorstoß, mehrere Aufsichtsratsmitglieder bei Praktiker abzuwählen und durch eigene Kandidaten zu besetzen, gescheitert

Saarbrücken. Praktiker-Großaktionärin Isabella de Krassny ist mit ihrem Vorstoß, mehrere Aufsichtsratsmitglieder bei Praktiker abzuwählen und durch eigene Kandidaten zu besetzen, gescheitert. De Krassny, die über die österreichische Privatbank Semper Constantia und den Fonds Maseltov über 15 Prozent der Praktiker-Stimmrechte verfügt, wollte erreichen, dass der Antrag auf Abwahl und Neuwahl mehrerer Aufsichtsratsmitglieder auf die Tagesordnung der Praktiker-Hauptversammlung am 4. Juli in Hamburg gesetzt wird.Praktiker lehnte dies aus formellen Gründen ab, da der Antrag nach Aussage eines Sprechers "auf Wegen bei Praktiker angekommen ist, die nicht form- und auch nicht fristgerecht waren". Anträge von Maseltov auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen die Praktiker AG hat das Amtsgericht Saarbrücken (AZ: 37 C 313/12-08) gestern als "unbegründet" zurückgewiesen.

Laut §122 Aktiengesetz haben Aktionäre, die mindestens fünf Prozent der Anteile halten, das Recht, eigene Tagesordnungspunkte zu bestimmen. Allerdings müssen entsprechende Anträge bei börsennotierten Gesellschaften mindestens 30 Tage vor der Hauptversammlung eingehen. Diese Frist sei verpasst worden, heißt es bei Praktiker.

Praktiker-Sprecher Harald Günter legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass der Konzern in Gesprächen mit Frau de Krassny sei und versuche, eine gemeinsame Lösung zu finden, die den Restrukturierungsprozess voranbringe.

De Krassny hatte mehrfach Kritik an der Sanierungsstrategie des früheren Vorstands Thomas Fox geäußert und gilt als Treiberin der Neuorientierung unter der Marke Max Bahr. Allerdings fordert sie auch seit langem einen Wechsel im Aufsichtsrat, wo ihr besonders der Vorsitzende Kersten von Schenck ein Dorn im Auge ist: "Der strategischen Repositionierung des Unternehmens muss nun ein glaubhafter Neustart im Aufsichtsrat folgen", sagte sie dem "Handelsblatt". jwo

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