Gerd Häusler tritt zurück – Bayern-LB braucht neuen Chef

München · Mitten im Umbau muss sich die Bayern-LB nach dem überraschenden Rücktritt von Vorstandschef Gerd Häusler auf die Suche nach einem Nachfolger machen. Häusler will seinen Posten zum Jahresende niederlegen.

Der Aufsichtsrat kündigte gestern an, für einen nahtlosen Übergang zu sorgen. Ein Kandidat ist aber noch nicht in Sicht. Nach hartem Sanierungskurs übergibt Häusler die Bank aus seiner Sicht in einem guten Zustand. "Die neue Bayern-LB ist heute wieder auf gutem Weg zu einer normalen Bank", sagte der 62-Jährige. Zu Gründen für seinen vorzeitigen Abschied äußerte er sich nicht. Sein Vertrag läuft eigentlich noch bis 2015.

Häusler hatte den Chefposten bei der bayerischen Landesbank im Frühjahr 2010 auf Bitten von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) übernommen. Für Bayern stand viel im Feuer: 2008 hatte Bayern die Bank mit Milliardenhilfen gerettet. Die EU-Kommission genehmigte das Sanierungskonzept unter der Auflage, dass die Landesbank bis 2019 fünf Milliarden Euro der Staatshilfen zurückzahlt. Die erste Milliarde davon hat sie bereits geschafft. Unter Häuslers Leitung wurde die Bank abgespeckt und saniert, tausende Arbeitsplätze fielen weg. Von mehr als 30 Beteiligungen musste sich die Bank trennen. Bereits vor dem Amtsantritt Häuslers hatte die Bank ihre Beteiligung an der Saar-LB von 75,1 auf 49,9 Prozent reduziert. Nach Milliardenverlusten 2008 und 2009 schreibt die Bayern-LB wieder schwarze Zahlen.

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