Gentechnik produziert neue Armut

Ihr Schreiben Gentechnik produziert neue Armut Zum Artikel „Vom Minister zum späten Aktivisten“ (8./9.

Februar)

Horst Rehberger hat einen erstaunlich verkürzten Blick, was die Gentechnologie angeht, wenn er übersieht, dass sie in Indien Millionen in die Abhängigkeit zu transnationalen Saatgutkonzernen getrieben hat, weshalb sich nach Schätzung der WHO mindestens 200 000 Kleinbauern das Leben genommen haben. Und in Südamerika ist aus den Versprechungen der Gentechnik, den giftigen Spritzmitteleinsatz zu reduzieren, auch nichts geworden. Im Gegenteil. Was den "Golden Rice" betrifft, könnte man durch eine gesamtgesellschaftliche Armutsbekämpfung, die eine vielseitige Ernährung ermöglicht, viel mehr erreichen, als durch gentechnisch manipulierte Pflanzen. Denn diese erhöhen wieder die Abhängigkeit gerade der kleineren Bauern, die sich das teure Saatgut und die Unkrautvertilger auf die Dauer nicht leisten können. So wird neue Armut produziert.

Michaela Couturier, Saarbrücken

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