Gastronomie setzt auf starken Sommer

Saarbrücken · Beim Rauchverbot will der Dehoga Saar vorläufig auf einen Volksentscheid verzichten. Dennoch wird das Thema in der Gastronomie noch heiß diskutiert.

Ernüchterung in der Saar-Gastronomie und -Hotellerie, aber auch Hoffnung auf einen weiterhin sonnigen Biergarten- und Touristensommer: Nach einem realen Umsatzminus von 1,7 Prozent im Vorjahr und einem wetterbedingt schlechten Jahresauftakt erhofft sich die Branche für 2013 noch ein leichtes Umsatzplus von etwa einem Prozent, hieß es gestern beim Landesverbandstag des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Saarland.

Dehoga-Präsidentin Gudrun Pink sagte: "Die 4000 Gastronomie- und Hotelbetriebe sorgen in allen Ecken des Saarlandes für Arbeit und gesellschaftliches Leben". Rund 500 Millionen Euro würden Jahr für Jahr alleine im Saar-Gastgewerbe erwirtschaftet. Dessen Bandbreite reicht vom Fünf-Sterne-Plus-Hotel bis zum Dönerladen um die Ecke. Zum immer noch heiß diskutierten Thema Rauchverbot in der Gastronomie verständigten sich die Dehoga-Delegierten darauf, auf einen Volksentscheid vorerst zu verzichten.

Dehoga-Hauptgeschäftsführer Frank C. Hohrath beklagte, dass die Zahl der Schankwirtschaften im Saarland seit dem Jahr 2001 von 1800 auf weniger als 1300 Betriebe geschrumpft sei. Im ersten Quartal 2013 habe die getränkegeprägte Gastronomie aber ein reales Plus von 0,1 Prozent erzielt. In den Restaurants habe es demgegenüber ein Umsatzminus von 5,0 Prozent und in der Hotellerie Einbußen von 2,7 Prozent gegeben. Hauptgrund dafür sei das schlechte Frühlingswetter gewesen, sagte Hohrath. Dehoga-Präsidentin Pink wandte sich in ihrer Rede weiterhin gegen "Gema-Gebührenwahnsinn" und die Hygiene-Ampel in der Gastronomie, für die es zu wenig Kontrolleure gebe und die zu unpraktikabel sei. Dem drohenden Fachkräftemangel in der Gastronomie solle mit besserer Nachwuchsgewinnung - auch bei französischen Jugendlichen - begegnet werden. Die vielen Mini-Jobber im Saar-Gastgewerbe, deren Zahl etwas zurückgehe, seien zur Abdeckung in Spitzenzeiten aber auch weiterhin unverzichtbar, so die Dehoga-Chefin.

Der Präsident des Dehoga-Bundesverbandes, Ernst Fischer, forderte, den ermäßigten Sieben-Prozent-Mehrwertsteuersatz in der Hotellerie beizubehalten. Die Betriebe hätten zuletzt bundesweit eine Milliarde Euro in Bau und Renovierungen ihrer Häuser gesteckt und so Deutschland eine hervorragende Hotelkultur beschert.

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