Gaspreise bröckeln mit Verzögerung

Hamburg · In diesem Jahr konnten sich vor allem Autofahrer und Heizölkunden über stark sinkende Preise freuen. Wer sein Haus oder seine Wohnung mit Gas heizt, hat dagegen kaum von rückläufigen Energiekosten profitieren können.

Das könnte sich im nächsten Jahr ändern.

Den Rückgang der Ölpreise hatte in diesem Ausmaß und Tempo niemand vorhergesehen. Innerhalb von sechs Monaten reduzierte sich der Preis für Rohöl um rund 45 Prozent auf 60 Dollar für ein Barrel (159 Liter). Die Preise für Benzin und Heizöl folgten. Die Kraftstoffe wurden seit der Jahresmitte um 28 Cent je Liter billiger und kosteten zu Weihnachten im Durchschnitt weniger als 1,30 Euro (Super E10) und 1,20 Euro (Diesel) je Liter. Ähnlich sah es beim Heizöl aus, das sich von 84 auf 60 Euro je 100 Liter (beim Kauf von 3000 Litern, inklusive Mehrwertsteuer) verbilligte. Bei einer Befüllung macht das 720 Euro aus.

Für die Gaskunden zeichnen sich dagegen erst im nächsten Jahr Preissenkungen ab. Der Preisindex des Verbraucherportals Verivox veränderte sich im Jahresverlauf kaum und ging von 6,57 Cent je Kilowattstunde auf 6,52 Cent zurück. Das ist der rechnerische Durchschnittspreis bei einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden im Jahr, entsprechend einem Einfamilienhaus. Der Ölpreis hat zwar nach wie vor eine Leitfunktion auch für andere Energiemärkte, aber die ist schwächer geworden. Die früher enge Bindung zwischen Öl- und Gaspreisen hat sich gelockert. Mit Verzögerung bröckeln jedoch auch die Gaspreise . So haben bis März nach Angaben von Check24 rund 60 der 700 deutschen Gasversorger Preissenkungen von durchschnittlich 5,2 Prozent angekündigt. Das entspricht 82 Euro pro Jahr.

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