Gaspipeline Nabucco soll im Jahr 2015 in Betrieb gehen

Budapest. Nach dem jüngsten russisch-ukrainischen Gasstreit will die EU den Bau der Pipeline Nabucco zügig vorantreiben. Dafür plädierte gestern der tschechische Regierungschef und derzeitige EU-Ratspräsident, Mirek Topolanek, bei einem internationalen Treffen zum Nabucco-Projekt in Budapest

Budapest. Nach dem jüngsten russisch-ukrainischen Gasstreit will die EU den Bau der Pipeline Nabucco zügig vorantreiben. Dafür plädierte gestern der tschechische Regierungschef und derzeitige EU-Ratspräsident, Mirek Topolanek, bei einem internationalen Treffen zum Nabucco-Projekt in Budapest. Alle Konferenzteilnehmer waren sich einig, dass es dazu baldmöglichst eine Vereinbarung der Regierungen der beteiligten Länder geben müsse.Die Pipeline soll unter Umgehung Russlands Gas vom Kaspischen Meer nach Europa bringen. Europas Energiesicherheit hänge davon ab, sagte Topolanek. Gleichwohl richte sich das Projekt nicht gegen Russland. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Europäische Investitionsbank (EIB) stellten finanzielle Hilfe für das Projekt in Aussicht. Nach letzten Schätzungen könnte der Bau der 3300 Kilometer langen Pipeline acht Milliarden Euro kosten. Sie würde über die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich führen. Ungarns Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany sagte, das Projekt habe jetzt "den toten Punkt verlassen". Er hatte vorgeschlagen, dass sich die EU mit zwei Milliarden Euro an dem Projekt beteiligt. Zum Nabucco-Konsortium gehört der Essener RWE-Konzern, die Gaskonzerne OMV (Österreich), MOL (Ungarn), Transgaz (Rumänien), Bulgargaz (Bulgarien) und Botas (Türkei). Der Essener RWE-Konzern bezeichnete den Bau der geplanten Nabucco-Pipeline als "Schlüssel zu mehr Versorgungssicherheit für alle Europäer". Die Pipeline könnte nach letzten Schätzungen 2015 fertiggestellt sein. dpa

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