Fünf Autoren für Literaturpreis der Leipziger Buchmesse nominiert

Leipzig. Fünf deutschsprachige Autoren gehen in das Rennen um den begehrten Literaturpreis der Leipziger Buchmesse. Wie die Veranstalter gestern bekanntgaben, wurde Ralph Dohrmann mit "Kronhardt" nominiert, Lisa Kränzler mit "Nachhinein"

Leipzig. Fünf deutschsprachige Autoren gehen in das Rennen um den begehrten Literaturpreis der Leipziger Buchmesse. Wie die Veranstalter gestern bekanntgaben, wurde Ralph Dohrmann mit "Kronhardt" nominiert, Lisa Kränzler mit "Nachhinein". Die weiteren Bewerber sind Birk Meinhardt mit "Brüder und Schwestern", David Wagner mit "Leben" und Anna Weidenholzer mit "Der Winter tut den Fischen gut". Auch in den Kategorien Sachbuch und Übersetzung wurden jeweils fünf Kandidaten benannt. Die Auszeichnungen werden am 14. März bei der Leipziger Buchmesse vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 45 000 Euro dotiert.Insgesamt hatten 141 Verlage zusammen 430 Titel eingereicht. Der Jury sei die Entscheidung gerade in der Kategorie Belletristik nicht leichtgefallen, sagte der Vorsitzende des siebenköpfigen Gremiums, Hubert Winkels. "Es gab nicht unendlich viele gute Bücher, aber doch mehr als fünf."

Bis zum 7. März können Literaturfreunde außerdem ihren eigenen Favoriten im Internet küren (www.preis-der-leipziger-buchmesse.de).

Im Rennen sind jetzt zwei große Romane zur deutschen Zeitgeschichte - der eine aus dem Westen, der andere aus dem Osten. Dohrmann erzählt in seiner mehr als 900 Seiten starken Familiensaga "Kronhardt" von den verschiedenen Generationen einer Bremer Unternehmerfamilie. Birk Meinhardt schildert in "Brüder und Schwestern" das Schicksal einer Familie aus der thüringischen Provinz, die durch die Zwänge des DDR-Systems in einen Strudel von Konflikten gerät.

Ein zweites Tandem sind laut Winkels zwei junge Autorinnen, die modern und wild unterschiedliche Frauenschicksale entwerfen. Die Freiburger Künstlerin Lisa Kränzler (geboren 1983) erzählt in ihrem 300-Seiten-Werk "Nachhinein" von zwei Mädchen, deren Beziehung durch krasse soziale Unterschiede eskaliert. Die Wiener Autorin Anna Weidenholzer (geboren 1984) beobachtet unter dem poetischen Titel "Der Winter tut den Fischen gut" den Alltag einer Frau am Rande der Gesellschaft.

Der fünfte Kandidat David Wagner schildert in seinem Buch "Leben" berührend und eindringlich die Geschichte und Vorgeschichte einer Organtransplantation. Auszüge aus den Werken sind auf der Internetseite www.literaturport.de zu hören.

Die Nominierten in der Kategorie Sachbuch sind Götz Aly ("Die Belasteten"), Kurt Bayertz ("Der aufrechte Gang"), Hans Belting ("Faces"), Helmut Böttiger ("Die Gruppe 47") und Wolfgang Streeck ("Gekaufte Zeit").

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