Führungswechsel am Flughafen Saarbrücken - Schuck für Schwan

Saarbrücken. Das Land hat den umstrittenen Chef des Saarbrücker Flughafens, Friedhelm Schwan, abberufen. Sein Nachfolger ist wie erwartet Thomas Schuck, der Geschäftsführer der landeseigenen Strukturholding Saar. Das sagte gestern Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) auf Anfrage

Saarbrücken. Das Land hat den umstrittenen Chef des Saarbrücker Flughafens, Friedhelm Schwan, abberufen. Sein Nachfolger ist wie erwartet Thomas Schuck, der Geschäftsführer der landeseigenen Strukturholding Saar. Das sagte gestern Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) auf Anfrage. Der Führungswechsel "ist im Handelsregister bereits eingetragen", fügte Barke hinzu, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft ist.

Weitere Kündigungen

Schwan hatte selbst bereits vor vier Wochen seinen Vertrag gekündigt, allerdings zum 31. Juli kommenden Jahres. Gründe hatte er nicht genannt. Schwans Kündigung und jetzt die Abberufung dürften mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zusammenhängen. Schwan steht unter Betrugsverdacht. Es soll zu Unregelmäßigkeiten in der von ihm betriebenen Kassenarztpraxis in Saarlouis gekommen sein.

Auch den anderen beiden Geschäftsführern Walter Hoffmeister und Roman Grethel ist gekündigt worden, jedoch nicht mit sofortiger Wirkung, sondern zum 31. Juli 2013. Dem Vorgehen des Landes liegen diesem Fall strategische Überlegungen zugrunde. Die Verträge der beiden hätten sich um drei Jahre automatisch verlängert, wenn jetzt nicht gekündigt worden wäre, erläuterte Barke. Die Verlängerung hätte die künftige Personalplanung zu stark eingeschränkt, falls mit Rheinland-Pfalz eine Kooperation der Flughäfen Saarbrücken und Zweibrücken vereinbart würde.

Die Kündigungen schließen aber laut Barke eine weitere Beschäftigung im Flughafenmanagement nicht aus. Unter anderem darüber werde auf der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats beraten. Möglicherweise bleibt es aber nur bei Schuck als einzigem Geschäftsführer. Denn das Land will seine Landesgesellschaften bündeln und dabei die Zahl der Führungskräfte verringern. mzt

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