Medizin Bluthochdruck durch Überstunden?

Berlin · Ab zehn Arbeitsstunden pro Tag steigt das Risiko, berichtet die Deutsche Hochdruckliga.

 Wer mehr als 49 Stunden pro Woche arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck

Wer mehr als 49 Stunden pro Woche arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck

Foto: dpa-tmn/Monique W¸stenhagen

(np) Menschen, die mehr als 49 Stunden pro Woche arbeiten, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Bluthochdruck zu erkranken, warnt die Deutsche Hochdruckliga. Das zeige eine kanadische Untersuchung mit 3500 Büroangestellten. Sie wurden fünf Jahre lang beobachtet.

Stress gilt als ein Risikofaktor für hohen Blutdruck. Die kanadischen Wissenschaftler hätten nicht nur Einzelmessungen durchgeführt, sondern auch 24-Stunden-Messungen, die eine sogenannte maskierte Hypertonie nachweisen können. „Davon sprechen Mediziner, wenn der Blutdruck beim Arzt normal scheint, aber in der Nacht zu hoch ist“, erklärt Professor Ulrich Wenzel von der Uniklinik Hamburg-Eppendorf. Er ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. Bei Angestellten, die mehr als 49 Stunden pro Woche arbeiteten, sei das Risiko für Bluthochdruck um den Faktor 1,7 gesteigert gewesen.

Die Untersuchung, so schränkt die Hochdruckliga allerdings ein, weise zwar auf einen Zusammenhang zwischen hoher Arbeitsbelastung und Bluthochdruck hin. Sie liefere aber keinen Beweis dafür, dass Überstunden die Ursache für einen hohen Blutdruck sind. So gebe es zum Beispiel keine Informationen zu den Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer und zu ihrer Schlafdauer. Diese beiden Faktoren spielen beim Bluthochdruckrisiko ebenfalls eine Rolle.

Für Menschen, die unsicher sind, wie hoch ihr persönliches Risiko für Bluthochdruck ist, bietet die Deutsche Hochdruckliga einen Risikorechner im Internet an.

www.hochdruckliga.de/
hypertonie-risikorechner.html

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