Fresenius stärkt Saar-Standort

St Wendel · Die Zahl der Patienten, die mit einer Nierenwäsche (Dialyse) behandelt werden, steigt jährlich weltweit um bis zu sechs Prozent. Fresenius in St. Wendel stellt Dialyse-Produkte her und wächst besonders stark in Osteuropa.

 Schutzanzüge und äußerste Hygiene sind in der Produktion von Fresenius St. Wendel Pflicht. Unser Bild zeigt die Herstellung von Dialyse-Membranen. Foto: Oliver Dietze

Schutzanzüge und äußerste Hygiene sind in der Produktion von Fresenius St. Wendel Pflicht. Unser Bild zeigt die Herstellung von Dialyse-Membranen. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

. Fr esenius Medical Care produziert den Strom in seinem saarländischen Werk künftig selbst. Das eigene Kraftwerk auf der Basis von Kraft-Wärme-Kopplung wird im ersten Quartal 2014 den Betrieb aufnehmen, rechtzeitig zum 40-Jahre-Jubiläum von Fresenius in St. Wendel. Dies sagt Stefan Hornetz, kaufmännischer Leiter im Werk. Energie- und Personalkosten beeinflussten am stärksten die internationale Wettbewerbsfähigkeit .

Um die Marktposition weltweit zu stärken, werde der Automatisierungsgrad in der Produktion in St. Wendel erhöht, kündigt Hornetz an. Gleichzeitig sei es das Ziel, den Personalbestand von 1700 Beschäftigten zu halten. Die Mitarbeiter kommen zu 90 Prozent aus der Region, vorrangig aus dem Saarland, aber auch aus Rheinland-Pfalz. Die Beschäftigten sollen hochwertige Arbeiten mit entsprechendem Fachwissen übernehmen. Fresenius bildet zahlreiche Berufsfelder aus, darunter Industriemechaniker, Elektriker, Anlagen- und Maschinenführer, Fachkräfte für Lagerlogistik, Fachinformatiker sowie Biologie- und Chemielaboranten. Auf der Suche nach qualifiziertem Personal sei auch die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und der Technischen Universität Kaiserslautern hilfreich, so Hornetz. In beiden Einrichtungen laufen duale Studiengänge im Ingenieurwesen.

Fresenius plant für den St. Wendeler Standort mit jährlichen Wachstumsraten zwischen fünf und zehn Prozent. Alleine die Zahl der Dialyse-Patienten wachse weltweit jährlich um sechs Prozent. Besonders stark setzt Fresenius St. Wendel in der Wachstums-Strategie auf Osteuropa. In den dortigen Kliniken werde immer häufiger auf die Dialyse zur Behandlung von Nierenpatienten zurückgegriffen. Die Dialyse ist ein technisches Blutreinigungsverfahren mit Apparaten, das bei Nierenversagen als Ersatzverfahren zum Einsatz kommt.

In St. Wendel sind derzeit neue Produkte in Vorbereitung, die die Behandlungsmethoden von Nierenpatienten in den Kliniken noch komfortabler gestalten sollen und dadurch auch die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen. Weitere Möglichkeiten in der Blutwäsche ermöglichen es dem Patienten zudem, eine Bauchfelldialyse ambulant, also selbst durchzuführen. Das erhöht die Lebensqualität des Patienten, denn er wird im täglichen Ablauf flexibler, kann zu geregelten Zeiten arbeiten und die Produkte zur Durchführung der Dialyse überall hin mitnehmen .

Das saarländische Werk zählt weltweit zu den Technologieführern in der Herstellung neuer Produkte zur Behandlung von Nieren-Patienten, so Hornetz. Größere Wachstumsschübe erhofft sich Fresenius St. Wendel auch in Asien, speziell China sowie Indien. Hauptwachstumsmarkt bleibe Zentraleuropa. Seit 1974 wurden 500 Millionen Euro in St. Wendel investiert. Neben der Stromproduktion ist auch ein neues Hochregallager vorgesehen zur Beschleunigung des Materialflusses. 70 000 Quadratmeter sind auf dem Gelände verbaut, 133 000 Quadratmeter stehen zur Verfügung.

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