Freispruch für früheren Landesbank-Vorstand

Hamburg · Freispruch für früheren Landesbank-Vorstand Überraschung im HSH-Nordbank-Prozess: Das Hamburger Landgericht hat den kompletten früheren Vorstand der Landesbank samt Ex-Finanzchef Dirk Jens Nonnenmacher freigesprochen. Nach Ansicht der Strafkammer sind die sechs Manager weder der schweren Untreue noch der Bilanzfälschung schuldig, wie der Vorsitzende Richter Marc Tully gestern sagte.

Fehlentscheidungen der Angeklagten hätten nicht die "Grauzone in Richtung Strafbarkeit" überschritten. Erstmals in Deutschland musste sich der gesamte einstige Vorstand einer Bank wegen riskanter Geschäfte kurz vor der Finanzkrise vor Gericht verantworten.

Bank-Eigner sollen als erste für Rettung zahlen

Eigentümer und Geldgeber deutscher Banken sollen schon vom kommenden Jahr an bei der Rettung ihres Instituts als erste kräftig zur Kasse gebeten werden. Sie können bei einer Schieflage nicht mehr nur auf das Geld der Steuerzahler bauen. Das Bundeskabinett beschloss gestern ein umfangreiches Gesetzespaket für die Umsetzung der europäischen Regeln zur Sanierung und Abwicklung maroder Banken. Danach soll die vorrangige Haftung von Aktionären und Gläubigern in Deutschland vom 1. Januar 2015 an gelten - ein Jahr früher als nach den EU-Vorgaben.

Franzose neuer Chef der Vatikanbank

Der französische Finanzexperte Jean-Baptiste de Franssu löst den Deutschen Ernst von Freyberg als Präsident der Vatikanbank ab. Der 51-Jährige übernimmt den Posten mit sofortiger Wirkung, wie der Vatikan gestern in Rom mitteilte. Von Freyberg war im Februar 2013 vom damaligen Papst Benedikt XVI. eingesetzt worden, um die Reform des in der Vergangenheit oftmals von Skandalen geplagten Instituts umzusetzen.

EU-Millionenstrafen gegen Pharmafirmen

Wegen der Blockade günstiger Alternativen zum blutdrucksenkenden Medikament Perindopril müssen der französische Pharmakonzern Servier und fünf weitere Firmen insgesamt 427,7 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Unternehmen hätten den Preis für das Arzneimittel künstlich hoch gehalten, teilte die EU-Kommission gestern mit. Servier habe Generika-Firmen einige Dutzend Millionen Euro dafür gezahlt, dass sie ihre Produkte nicht auf den Markt brachten. Der Konzern wies die Vorwürfe zurück.

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