Frankreichs Post wird eine Aktiengesellschaft

Paris. Das französische Parlament hat die umstrittene Umwandlung der französischen Post in eine Aktiengesellschaft trotz des erbitterten Widerstands der linken Opposition definitiv beschlossen. Die neue Unternehmensform von La Poste soll am 1. März in Kraft treten. Doch das Unternehmen soll auch weiter in Besitz des französischen Staates bleiben

Paris. Das französische Parlament hat die umstrittene Umwandlung der französischen Post in eine Aktiengesellschaft trotz des erbitterten Widerstands der linken Opposition definitiv beschlossen. Die neue Unternehmensform von La Poste soll am 1. März in Kraft treten. Doch das Unternehmen soll auch weiter in Besitz des französischen Staates bleiben. Gegner der Reform befürchten dennoch, dass die Umwandlung den Auftakt für eine Privatisierung nach dem Vorbild der beiden Energieversorger Electricité de France (EDF) und Gaz de France (GDF) sein könnte. Ein massiver Personalabbau könne die Folge sein. Die nun beschlossene Reform soll La Poste nach dem Willen der konservativen Regierung erlauben, eine Kapitalerhöhung über 2,7 Milliarden Euro durchzuführen, um sich modernisieren und so auf die für 2011 vorgesehene Liberalisierung des europäischen Postmarktes vorbereiten zu können. Der Staat wird 1,2 Milliarden Euro beisteuern, die staatliche Bank Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) weitere 1,5 Milliarden. Die französische Post hat 295 742 Mitarbeiter und machte 2008 bei einem Umsatz von 20,8 Milliarden Euro einen Betriebsgewinn von 500 Millionen Euro. Allerdings ist sie mittlerweile mit mehr als sechs Milliarden Euro verschuldet, deshalb braucht die Post nach Ansicht der Regierung dringend frisches Geld, um sich auf Konkurrenz aus dem Ausland vorbereiten zu können. Gewerkschaften und die linke Opposition hatten vergeblich versucht, die Umwandlung der Post in eine Aktiengesellschaft zu verhindern. Anfang Oktober hatten sie eine Volksabstimmung zu dem Thema organisiert. Dabei hatten sich 2,3 Millionen Franzosen gegen das Vorhaben der Regierung ausgesprochen. Dienstag stellte die linke Opposition im Parlament nun den Antrag, ein Referendum zu der geplanten Post-Reform durchzuführen. Er wurde jedoch abgelehnt. wü

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