Weltraumforschung im Saarland Bilder von der Live-Schalte zwischen Raumstation und Universität
Astronaut Matthias Maurer schwebt in der Internationalen Raumstation (ISS). Während der Live-Schalte zeigt er sein Mikrofon, daran ist ein Schild der Universität des Saarlandes befestigt.
Bergita Ganse, Professorin für Innovative Implantatentwicklung, wird von ihrer Muskelforschung auf der Raumstation berichten, die sie zusammen mit nationalen und internationalen Partnern betreibt. „Beim Aufenthalt in der Schwerelosigkeit kommt es bereits nach kurzer Zeit zu einem deutlichen Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft, einem Abbau der Knochen sowie zu Veränderungen der Bandscheiben“, erklärt die Sprecherin. Für zukünftige Langzeitmissionen, etwa zum Mars, suche die Forscherin nach Gegenmaßnahmen und verbesserten Trainingsmethoden.
Blick in die Aula der Universität des Saarlandes. Dort wurde ein kleines Studio eingerichtet.
Moderator Jürgen Rinner im Studio an der Universität des Saarlandes.
Holger Hermanns, Informatik-Professor, beschäftigt sich mit Nano-Satelliten, die ungefähr so groß wie ein Schuhkarton sind und hochtechnisiert bald zu Zehntausenden in der Erdumlaufbahn herumfliegen. „Diese können zum Beispiel hochauflösende Fotos unseres Planeten schießen oder Telekommunikationsnetzwerke verstärken“, erläutert eine Sprecherin der UdS. Das koste jedoch Energie und diese Ressource sei bei den kompakten Hightech-Geräten knapp. Hermanns zeigt, wie der Energieverbrauch von Nano-Satelliten so geplant werden kann, dass sie stets optimal arbeiten, ohne ihre Batterien jemals zu überlasten.
Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe, wird die Veranstaltung um 14 Uhr eröffnen und zum Thema „Neuartige Oberflächen gegen Bakterien – Forschungsprojekt auf der ISS“ referieren. Bakterien können auch auf der Raumstation zum Problem werden. „Über häufig kontaktierte Oberflächen können sie sich vermehren und ausbreiten“, heißt es in einer Mitteilung der UdS. Um dies zu unterbinden, haben Mücklich und sein Team verschiedene Materialoberflächen mit Lasern auf Mikroebene strukturiert. So werde den Bakterien die Anhaftung an den Oberflächen erschwert.
Ralf Busch, Professor für Metallische Werkstoffe, und sein Team haben bereits 2020 die Zusage der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa) erhalten, dass auch ihre Experimente an Bord der ISS durchgeführt werden. Die Spezialisten für metallisches Glas wollen eine neu entwickelte Legierung unter Schwerelosigkeit untersuchen.
Jürgen Rinner hat die Veranstaltung, die in der Aula der Universität des Saarlandes aufgezeichnet wurde, moderiert.
Blick ins Studio an der Universität des Saarlandes, wo die Veranstaltung aufgezeichnet wurde.
Pascal Gilles ist Abteilungsleiter in der Direktion für Erdbeobachtung bei der Europäischen Weltraumorganisation (Esa). Er wird nach Angaben der Sprecherin auf die Erd- und Umweltbeobachtung aus dem All eingehen, die von der Esa bereits seit dem Jahr 1977 betrieben wird. Satelliten helfen Wissenschaftlern dabei, die Auswirkungen der globalen Erwärmung besser vorhersagen zu können.
Im Studio präsentierte der Modellbauclub Freisen seine Figuren und Raketen.
Im Studio präsentierte der Modellbauclub Freisen seine Figuren und Raketen.
Volker Schmid ist Esa-Delegierter und Cosmic-Kiss-Missionsleiter im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLF) in Bonn. Er wird in seinem Vortrag erläutern, wie sich Matthias Maurer auf die Weltraummission vorbereitet hat. Zudem wird er auf einige der 100 wissenschaftlichen Experimente eingehen, die von dem Astronauten auf der ISS betreut werden, darunter sind 36 mit deutscher Beteiligung. Ihr Spektrum reicht von der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung in Bereichen wie Lebenswissenschaften, Materialwissenschaft, Physik, Biologie, Medizin, Technologieentwicklung und Künstliche Intelligenz sowie Erdbeobachtung.
Manfred Schmitt, Präsident der Universität des Saarlandes, stellt Astronaut Matthias Maurer (im Hintergrund) Fragen.
Astronaut Matthias Maurer während der Live-Schalte mit der Universität des Saarlandes.
Professor Frank Mücklich zeigt das Experiment Touching Surfaces im Studio in Saarbrücken, während Astronaut Matthias Maurer es in der Internationalen Raumstation (ISS) vor die Kamera hält.
Astronaut Matthias Maurer zeigt das Experiment Touching Surfaces und die antimikrobiellen Löffel aus dem Saarland.