Stichwahlen im Saarland In 13 Kommunen fällt am Sonntag die Entscheidung ums Rathaus
Wallerfangen Wird es in Wallerfangen bei der roten Dominanz bleiben? Der Kandidat der Genossen, Horst Trenz, hat im ersten Wahlgang 44,1 Prozent der Stimmen geholt. Seine beiden Konkurrentinnen hatten fast Kopf an Kopf gelegen: Nicole Reiners-Gerard, die CDU-Bewerberin, setzte sich mit 29 zu 26,9 Prozent gegen Regine Collet, eine parteilose Kandidatin, durch. Collet hat keine Empfehlung für die Stichwahl abgegeben. In Wallerfangen hoffen die politisch Interessierten vor allem auf ein besseres Gelingen der Auszählung: Am 26. Mai hatten die Pannen hier die gesamten Auszählungen im Landkreis Saarlouis verzögert.
Überherrn Ohne Wahlempfehlung der beiden Unterlegenen im ersten Wahlgang geht es in Überherrn in die Stichwahl. Die meisten Stimmen in der ersten Runde hatte Anne Yliniva-Hoffmann bekommen. Die SPD-Kandidatin hatte mit 42,9 Prozent einen ordentlichen Vorsprung vor Michael Fetik, dem von der CDU unterstützten parteilosen Kandidaten. Der wiederum lag mit 27,5 Prozent nur relativ knapp vor dem ebenfalls parteilosen Horst Zimmer (21,2 Prozent). Die Grüne Esther Thilmont hatte 8,4 Prozent erreicht.
Sulzbach Die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters bestreiten Amtsinhaber Michael Adam (CDU) und der SPD-Landtagsabgeordnete Dieter Heckmann. Den ersten Wahlgang gewann Adam mit 48,7 Prozent klar vor Heckmann, der 18,8 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,5 Prozent. Die übrigen Parteien im Stadtrat geben für Sonntag keine Wahlempfehlungen ab.
St. Ingbert Das Rennen um das OB-Amt scheint völlig offen. Im ersten Durchgang hat der parteilose Amtsinhaber Hans Wagner (41,7 Prozent) genau 64 Stimmen mehr erzielt als Ulli Meyer (CDU, 41,4 Prozent), auf den er jetzt in der Stichwahl trifft. Wagner wird von den Linken, den Freien Wählern und den Unabhängigen unterstützt. Wahlempfehlungen für Meyer haben neben der CDU auch die Grünen, die FDP und „Wir für St. Ingbert“ ausgesprochen. Der Vorstand der St. Ingberter SPD gab keine Empfehlung für die Stichwahl, der im ersten Wahlgang mit 16,9 Prozent ausgeschiedene SPD-Bewerber Sven Meier, Alt-OB Winfried Brandenburg und der SPD-Ortsverein Rohrbach empfehlen hingegen Ulli Meyer.
Saarbrücken Im ersten Wahlgang hat Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) zwar rund 20 Prozentpunkte im Vergleich zu ihrem Wahlergebnis 2011 verloren, sie lag aber mit 36,8 Prozent klar vor ihrem Herausforderer Uwe Conradt. Der Direktor der Landesmedienanstalt und Vorsitzende der CDU- Stadtratsfraktion hatte 29 Prozent geholt. Bisher gibt es keine Wahlempfehlung anderer Parteien für die Kandidaten von SPD und CDU. Die Grünen, deren Kandidatin Barbara Meyer-Gluche, im ersten Wahlgang mit 14,4 Prozent auf Platz drei landete, haben an Britz und Conradt Fragen zu Themen geschickt, die aus grüner Sicht wichtig sind. Die Antworten auf diese „Wahlprüfsteine“ wurden am Mittwoch veröffentlicht.
Riegelsberg In Riegelsberg treten Amtsinhaber Klaus Häusle (SPD) und CDU-Herausforderer Benjamin Schmidt (31) zur Stichwahl an. Häusle (61) hatte im ersten Durchgang 43,5 Prozent, Schmidt 29,7 Prozent geholt. Mitbewerberin Birgit Huonker (26,9 Prozent), die für die Linke im Gemeinderat saß, bei der Bürgermeisterwahl jedoch als freie Kandidatin angetreten war, hat eine Wahlempfehlung für CDU-Mann Benjamin Schmidt ausgesprochen.
Püttlingen Die Amtszeit von Bürgermeister Martin Speicher (CDU) endete mit seinem 68. Geburtstag am 31. Mai. Die Stadt ist also bis zum Amtsantritt der Nachfolgerin oder des Nachfolgers ohne Bürgermeister. In die Stichwahl gehen Edmund Altmeyer (CDU), der im ersten Durchgang 45,4 Prozent holte, und Denise Klein (SPD), die mit 43,7 Prozent nur knapp dahinter lag. Der freie Kandidat Stefan Kaden (11 Prozent) hat mitgeteilt, dass er ?für einen Wechsel? stehe. Auch die Linke hat die Wahl der SPD-Bewerberin empfohlen. Edmund Altmeyer (56) ist Firmenkundendirektor der Sparkasse Saarbrücken und Fraktionsvorsitzender der CDU. Denise Klein (53) ist Krankenschwester und Beigeordnete der Stadt.
Neunkirchen Aus dem Fünfkampf um das Amt des Oberbürgermeisters ist ein Duell geworden. Am Pfingstsonntag treten der Neunkircher Bürgermeister Jörg Aumann (SPD) und Dirk Käsbach (CDU), Kämmerer in Königswinter, bei der Stichwahl an. Bei der Urwahl am 26. Mai verfehlte Aumann (50) die absolute Mehrheit knapp. Er kam auf 46,8 Prozent der Stimmen, Käsbach (46) auf 27,5. Somit geht Aumann am Sonntag als Favorit ins Rennen um die Neunkircher Verwaltungsspitze. Die Kandidaten von Grünen, FDP und AfD, die in der ersten Runde ausgeschieden waren, haben keine Wahlempfehlung gegeben.
Mandelbachtal In Mandelbachtal gehen Bürgermeister Gerd Tussing (CDU) und Maria Vermeulen (SPD) am Sonntag in die Stichwahl. Amtsinhaber Tussing hatte beim ersten Wahlgang am 26. Mai 32 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Herausforderin Vermeulen, seit Mai 2018 Ortsvorsteherin von Ormesheim, verfehlte mit 49,7 Prozent der Stimmen knapp die absolute Mehrheit. Der unabhängige Kandidat Stephan Schaeidt hatte 18,3 Prozent bekommen. Für die Stichwahl hat Schaeidt keine Empfehlung ausgegeben. Die Wahlbeteiligung lag am 26. Mai bei 75,4 Prozent.
Losheim am See In der Stausee-Gemeinde haben der unabhängige Bewerber Helmut Harth und SPD-Kandidat Björn Kondak die Stichwahl erreicht. Der 56-jährige Harth holte im ersten Wahlgang am 26. Mai die meisten Stimmen und erzielte 36,4 Prozent. Björn Kondak, 37 Jahre jung, setzte sich mit dem äußerst knappen Vorsprung von 14 Stimmen vor dem CDU-Kontrahenten Norbert Müller mit 31,9 Prozent auf den zweiten Platz und zog damit in die Stichwahl ein. In Losheim am See sind rund 13 300 Bürger wahlberechtigt, im ersten Wahlgang hatte die Beteiligung bei starken 70 Prozent gelegen.
Kleinblittersdorf In Kleinblittersdorf treten bei der Stichwahl um den Bürgermeisterposten am Sonntag die Christdemokratin Erika Heit und der Sozialdemokrat Rainer Lang gegeneinander an. Heit hatte im ersten Durchgang 26,3 Prozent der Stimmen geholt. Ihr Konkurrent Lang kam auf 20,7 Prozent. Die dahinter platzierten Einzelbewerber Andreas Hollinger (17,3 Prozent) und Andreas Dax (11,9 Prozent) haben für den entscheidenden Durchgang keine Wahlempfehlung abgegeben. Das Bewerberfeld an der Oberen Saar war mit acht Kandidaten größer denn je.
Heusweiler In der Stichwahl sind Amtsinhaber Thomas Redelberger (CDU, 52) und SPD-Herausforderer Stefan Schmidt (34). Redelberger, der vor seiner ersten Amtszeit als Bürgermeister Sozialarbeiter und Bewährungshelfer war, holte im ersten Durchgang 48,4 Prozent, Gymnasiallehrer Stefan Schmidt 31 Prozent. Die beiden anderen Kandidaten Petra Frevel (parteilose Einzelbewerberin, 13,2 Prozent) und Horst Saar (Die Linke, 7,4 Prozent) haben für die Stichwahl keine Wahlempfehlungen gegeben.
Blieskastel In Blieskastel gibt es eine Stichwahl zwischen dem SPD-Kandidaten Bernd Hertzler und Amtsinhaberin Annelie Faber-Wegener (CDU). Der SPD-Herausforderer hatte im ersten Wahlgang ? für viele Beobachter überraschend ? 40,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können, Annelie Faber-Wegener hingegen nur 31,9 Prozent. Die dritte Bewerberin, Lisa Becker von den Grünen, konnte 27,3 Prozent der Wählerstimmen erringen. Die Grünen haben bisher keine Empfehlung für die Stichwahl ausgegeben. Die Wahlbeteiligung lag am 26. Mai bei 74,2 Prozent.