Impressionen Eindrücke aus einem Naturgarten bei Großrosseln
Überblick über die Naturgarten von Ronny Strätling bei Großrosseln.
Die streng geschützte Zauneidechse ist das Reptil des Jahres 2020. In einem naturnahen Garten kann sie einen hervorragenden Lebensraum finden und ist zudem ein sehr dankbares Beobachtungsobjekt.
Wer größere Flächen zur Verfügung hat, kann es sich leisten, nicht alles in einem Rutsch zu mähen. So kann immer mindestens ein Blühstreifen stehen bleiben. Wird gemäht, so sollte das abgetrocknete Heu von der Fläche entfernt werden, um sie so nach und nach auszumagern. Magere Standorte sind viel blütenreicher und müssen im Idealfall nur noch einmal im Jahr gemäht werden. Spitzenstandorte können sogar mal ein Jahr brach fallen. Die Arbeit hält sich also in Grenzen.
Gebüschränder und Pioniergehölz in Randstrukturen sind wertvolle Lebensräume für viele Insekten und Vögel. Auch die Waldeidechse, Blindschleiche und Ringelnatter fühlen sich hier wohl.
Dieser magere Rasen ist im Juli/August üppig mit Wilder Möhre bestanden - ein Paradies nicht nur für den Schwalbenschwanz. Hier jagen regelmäßig Bussard, Habicht und Turmfalke Mäuse und was ihnen sonst noch in die Klauen gerät.
Weg durch die „Wildnis“ mit Kalksplitt. Am Wegesrand sind Wundklee und Dost (Origano) beliebte Saugpflanzen für viele Arten von Insekten.
Auch Teil eines Naturgarten: Ein Feld mit Gemüse, dass ebenfalls einen wertvollen Lebensraum darstellt. An einem Beet mit Möhren kann zum Beispiel kein Schwalbenschwanz vorbeifliegen.
Früher Blühaspekt mit Margeriten auf einem Naturschottergarten. Mähen muss man solche Flächen nicht! Es genügt, von Zeit zu Zeit die Pflanzen etwas auszulichten. Viele schöne Beobachtungen von Eidechsen und Insekten sind hier garantiert und übers gesamte Jahr kann ein natürlicher Wandel beobachtet werden.
Ein Schottergarten kann auch ein Paradies für Wildbienen und Schmetterlinge sein. Viele Falter bevorzugen gerade schüttere und kümmerliche Vegetation auf Rohboden, um dort ihre Eier abzulegen. Im Bild: Kartäusernelke und verschiedene Kräuter, die als Wirtspflanzen infrage kommen. Im Mai und Juni blühen solche Standorte sehr farbenprächtig und sind überdies sehr pflegeleicht.
Ein schönes Thymian-Polster im Garten kann ein wahrer Schmetterlingsmagnet sein. Hier sehen wir etliche saugende Distelfalter (Vanessa cardui).
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) freut sich über einen schönen Gemüsegarten, in dem Möhren angepflanzt werden. Auf Möhren und anderen Doldenblütlern wie zum Beispiel Fenchel leben seine Raupen und können im Garten gut beobachtet werden.
Von einem naturnahen und blütenreichen Garten profitieren auch Wildbienen sehr. Über 500 verschiedene Arten von Wildbienen gibt es in Deutschland. Auf dem Bild sehen wir eine Sandbienen-Art (Andrena).
Die streng geschützte FFH-Art Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) findet in Gärten keinen dauerhaften Lebensraum. Jedoch können Gärten einen hervorragenden Beitrag dazu leisten, bestehende Lebensräume besser miteinander zu vernetzen.