Energiewende im Saarland Der Solarpark Roden hat tierische Mitarbeiter
Der Bürger-Solarpark in Saarlouis-Roden ging im April 2021 ans Netz. Geplant und realisiert wurde er von der Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Köllertal. Diese lud am Samstag, 11. September, Mitglieder zu einer Besichtigung ein.
Auf 1,9 Hektar liefern 4389 Photovoltaik-Module jährlich 2,1 Millionen Kilowattstunden Strom - genug für 600 Haushalte.
Es ist das erste Freiflächen-Projekt der BEG Köllertal. 750 Anteile hatte die Genossenschaft dazu ausgegeben, die innerhalb nur einer Woche vergriffen waren.
Eine Auflage des Landesamts für Umweltschutz: Stein- und Totholz-Haufen bieten Rückzugsorte für Eidechsen.
Die tierische Hauptrolle spielen im Solarpark Roden aber andere. Diese zeigten gegenüber Gästen und Presse keinerlei Scheu.
Schäferin Nina Utesch unterstützt das Projekt gerne. In Zukunft wird sie zweimal jährlich für mehrere Wochen ihre Herde auf dem Gelände des Solarparks weiden lassen. Die Tiere halten das Gras auch an Stellen unter den Photovoltaik-Modulen kurz, wo Maschinen nur schwer rankommen.
Für die Schäferin ist es eine Win-Win-Situation: Ein Zaun schützt die Schafe vor Raubtieren, die PV-Module bieten Schutz vor Hitze und Regen.
Es gab aber nicht nur Schafe zu bewundern, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Manfred Burger zeigt hier die Trafo-Station des Solarparks.
Saarlouis’ Klimaschutzmanager Horst Rupp (rechts) kam auch mal vorbei. Der Solarpark steht größtenteils auf städtischen Gelände. Auch sonst hat die Stadt die BEG so gut es geht unterstützt, betont Vorstandsvorsitzender Karl Werner Götzinger.
Die Schafe gingen derweil unbeeindruckt ihrer Arbeit nach. Sie gehören zu einer Rasse, die weder springt, noch Hörner ausbildet – wichtig, damit die Tiere die teuren Solar-Zellen nicht versehentlich zerstören.
Ein unerwartetes Problem ergab sich allerdings schon durch die Kooperation: Bevor die Schafe weiden durften, mussten Kabel außer Reichweite gebracht werden, damit die Tiere nicht daran knabbern können. Tagelang waren Mitglieder des BEG Köllertal damit beschäftigt, zehntausende (!) Kabel hochzubinden. Die Mühe hat sich allerdings gelohnt: Das Projekt „Määän statt mähen“ hat bereits einen Preis für Nachhaltigkeit gewonnen.