Forscher ist für Umgang mit Klimawandel optimistisch

Saarbrücken. Die öffentliche Diskussion um den Klimawandel findet in einer zu aufgeheizten Stimmungslage statt. "Ein bisschen mehr Ruhe würde uns allen guttun, es herrscht zu viel Hysterie

Saarbrücken. Die öffentliche Diskussion um den Klimawandel findet in einer zu aufgeheizten Stimmungslage statt. "Ein bisschen mehr Ruhe würde uns allen guttun, es herrscht zu viel Hysterie." Der Klimaforscher Professor Hans von Storch (Foto: Rau), der das Institut für Küstenforschung in Geesthacht leitet und an der Universität Hamburg lehrt, plädierte bei der Jahresversammlung des Tüv Saarland für mehr Gelassenheit und Nüchternheit in der aktuellen Debatte. "Die Diskussion ist oft ideologisch bestimmt", monierte von Storch. Die Brüsseler Großaktion für neue Glühlampen in der Europäischen Union hält er zwar für prinzipiell nicht verkehrt, aber letztlich auch nicht annähernd für entscheidend bei der Bekämpfung der Erderwärmung: "Es ist ja schön, wenn wir effizientere Glühlampen benutzen, aber dadurch wird das Problem des Klimawandels nicht gelöst." Heftige Stürme, Sturmfluten, Temperaturschwankungen und Überschwemmungen seien schließlich in der Geschichte nichts Neues: "Das Klima ändert sich seit 150 und mehr Jahren. Und wir haben heute auch nicht mehr Stürme als früher, aber oft stärkere", so der 59-jährige Wissenschaftler, der von der Nordseeinsel Föhr stammt. Die Erderwärmung müsse zweifellos gebremst werden, fordert aber auch von Storch. Der Mensch werde lernen, mit den Klimaänderungen umzugehen. Das ist seine optimistische Botschaft. Den Gefahren durch steigende Meeresspiegel etwa lasse sich durch höhere Deiche begegnen. Jetzt müsse frühzeitig über solche und andere Maßnahmen im Gefolge des Klimawandels nachgedacht und Vorkehrungen getroffen werden. "Dafür brauchen wir Szenarien für den Klimawandel selbst, aber auch für den gesellschaftlich-technischen Wandel. Und dafür brauchen wir auch Ingenieure und Sozialwissenschaftler." In einem "Spiegel"-Interview hatte von Storch einmal gesagt: "Ich bin sicher: Wir werden das schon wuppen." ur

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