Ford Saarlouis trennt sich von 341 Leiharbeitern

Saarlouis. 341 Leiharbeiter müssen im Ford-Werk Saarlouis gehen (wir berichteten). Das bestätigte Sprecherin Sigi Klein-Schwinn auf SZ-Anfrage. Die Leiharbeiter seien Anfang des Jahres zum Serienstart des neuen Ford Focus eingestellt worden, ihre Beschäftigung werde zum September beendet, sagte sie

Saarlouis. 341 Leiharbeiter müssen im Ford-Werk Saarlouis gehen (wir berichteten). Das bestätigte Sprecherin Sigi Klein-Schwinn auf SZ-Anfrage. Die Leiharbeiter seien Anfang des Jahres zum Serienstart des neuen Ford Focus eingestellt worden, ihre Beschäftigung werde zum September beendet, sagte sie.Die Kräfte des Personaldienstleisters Adecco seien angefordert worden, um den Anlauf der neuen Produktion zu bewältigen. Mittlerweile laufe diese normal, damit würde das zusätzliche Personal nicht mehr benötigt. "Wir hoffen, dass die Betroffenen schnell woanders eine neue Beschäftigung bekommen", sagte Klein-Schwinn. Zudem teilte Ford mit, dass in Europa der Absatz im Juli um 4,4 Prozent gegenüber Juli 2010 zurückgegangen sei. Ford sei zu 80 Prozent vom Export abhängig, sagte Klein-Schwinn. Vor allem der südeuropäische Automarkt sei rückläufig. Deshalb werde auch weniger produziert. Über 6500 Mitarbeiter hat das Ford-Werk in Saarlouis. Im November 2010 habe Ford 500 Leiharbeiter von Adecco übernommen, Anfang dieses Monats weitere 150.

Rund 490 Adecco-Mitarbeiter gebe es derzeit im Ford-Werk in Saarlouis, sagte Adecco-Sprecherin Dorothea Winne. Am Freitag habe Ford mehrere Hundert davon bei der Zeitarbeitsfirma abgemeldet. "Zusammen mit der Arbeitsagentur und Ford versuchen wir, für die rund 340 Mitarbeiter eine neue Beschäftigung zu finden", sagte Winne. Das sei eine große Herausforderung. Adecco selbst habe den Arbeitern vorsorglich zu Mitte September gekündigt. In sechs Jahren der Zusammenarbeit zwischen der Personaldienstleistungsfirma und dem Autohersteller habe Ford etwa 1515 Mitarbeiter übernommen, sagte Winne.

Dass Ford sich von den Leiharbeitern trennt, kritisierte der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Heinz Bierbaum. Er appellierte an die Firmenleitung, diese Maßnahme noch einmal zu überdenken. "Hier zeigt sich, dass Leiharbeiter, selbst wenn sie gleichen Lohn erhielten, letztlich doch zum Spielball von Unternehmenswillkür werden." son

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