Fluggäste sollen auf die Schiene
Saarbrücken · Mit Sonderaktionen will Alleo-Chef Frank Hoffmann zusätzliche Gäste auf die deutsch-französischen Hochgeschwindigkeits-Strecken locken. Saarbrücken soll durch die neue Straßburg-Verbindung nicht leiden.
Die Eröffnung der Schienenschnell-Verbindung von Paris nach Frankfurt über Straßburg, die am 3. Juli startet, wird nicht zu Lasten der Strecke von Paris nach Frankfurt über Saarbrücken gehen. Davon ist Alleo-Chef Frank Hoffmann überzeugt. Alleo ist als Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Bahn (DB) und der französischen Bahngesellschaft SNCF für die Vermarktung der grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeits-Verbindungen zuständig. So sei beispielsweise eine neue Tagesrand-Verbindung - der ICE-Sprinter - von Frankfurt über Straßburg nach Paris für Geschäftsleute ideal, wenn sie die abendliche Rückfahrt via Saarbrücken buchen. "Wir wollen nicht, dass sich beide Strecken Fahrgäste wegnehmen, sondern möchten ein zusätzliches Kundenpotenzial heben", sagte Hoffmann bei einer Veranstaltung des Presseclubs Saar. Ziel sei auch, Fluggäste von der Alternative Schienen-Schnellbahn zu überzeugen.
Wenn ab 3. Juli die neue Verbindung über Straßburg nach Frankfurt in Betrieb geht, wird ein Zugpaar von Saarbrücken auf die neue Strecke verlegt, so dass nur noch vier Züge pro Tag Paris und Frankfurt mit Stopp in der Landeshauptstadt verbinden. Auf der Straßburg-Destination werden insgesamt zwei Zugpaare eingesetzt. Die neue Schnellbahnstrecke zwischen der lothringischen Abzweigung in Baudrecourt und dem elsässischen Vendenheim, die eine Höchstgeschwindigkeiten von 320 Stundenkilometern zulässt, ist 106 Kilometer lang und hat insgesamt zwei Milliarden Euro gekostet.
Hoffmann ist vom weiteren Erfolg der Schnellbahn-Verbindungen überzeugt, auch wenn nach den Terror-Anschlägen von Paris die Zahl der Fahrgäste zurückgegangen ist. Einen Schub erwartet er zum Beispiel von der Fußball-Europameisterschaft, die vom 10. Juni bis 10. Juli in Frankreich stattfindet. So sollen die deutschen Fans jedes Spiel ihrer Mannschaft besuchen und am gleichen Abend noch nach Hause fahren können. Allein auf der Strecke Saarbrücken - Paris sind seit Beginn im Jahr 2007 rund 1,24 Millionen Fahrgäste registriert worden.