Fitschen & Co. weisen Vorwürfe zurück

München · Im Kirch-Prozess sind die aktuellen und früheren Deutsche-Bank-Manager zu Wort gekommen. Den Vorwurf der Lüge können sie demnach nicht nachvollziehen.

Der Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen hat im Strafprozess um den Fall Kirch die Anklage gegen ihn zurückgewiesen. Auch die übrigen angeklagten früheren Manager des größten deutschen Geldhauses wehrten sich gegen die Vorwürfe, Fitschens Vorgänger Rolf Breuer machte zunächst aber keine Aussage.

Damit nimmt der Prozess um angebliche Falschaussagen der Banker in einem Schadenersatzprozess um die Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch 2002 nach Verzögerungen erstmals Fahrt auf. Er habe in dem Prozess vor dem Oberlandesgericht München 2011 nicht die Unwahrheit gesagt, sagte Fitschen in einer von ihm verlesenen Erklärung vor dem Landgericht München am Montag.

Die Anklage wirft Fitschen, seinen Vorgängern Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie dem Ex-Vorstand und ehemaligen Aufsichtsratschef Clemens Börsig und dem früheren Vorstand Tessen von Heydebreck vor, nach einem gemeinsamen Tatplan vor Gericht die Unwahrheit gesagt zu haben, um Schadenersatzforderungen der Kirch-Erben abzuwehren.

Als erster gab Ackermann am Montag eine Erklärung ab. Darin betonte er, er habe in dem Prozess um Schadenersatzforderungen der Kirch-Gruppe vor vier Jahren nach bestem Wissen und Gewissen ausgesagt. Seine Aussage sei nicht mit den anderen Angeklagten abgestimmt oder eintrainiert gewesen. "Mir wurde nichts in den Mund gelegt." Börsig sagte: "Eine wahrheitswidrige Aussage widerspräche mir total."

Fitschen sagte in seiner gut eineinhalb Seiten langen Erklärung, er habe zum Zeitpunkt seiner Aussage vor vier Jahren an die Vorgänge rund um die Kirchpleite 2002 nur noch eine verblassende Erinnerung gehabt. Er habe nur ausgesagt, was er noch in Erinnerung gehabt habe. "Den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, ich hätte vage und unschlüssige Angaben gemacht, um den Senat zu täuschen, kann ich daher nicht einmal im Ansatz nachvollziehen", sagte Fitschen.

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