Fischzucht noch nicht verkauft

Völklingen · Der Verkauf der Meeresfischzucht bleibt schwierig. Am Mittwochabend sollte der Aufsichtsrat den Abschluss absegnen, doch nun soll es noch einen Aufschub bis Monatsende geben.

 Das Völklinger Projekt Meeresfischzucht bleibt auch beim Verkauf ein Problem. Foto: B&B

Das Völklinger Projekt Meeresfischzucht bleibt auch beim Verkauf ein Problem. Foto: B&B

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Eigentlich sollte in dieser Woche der Verkauf der Meeresfischzucht in Völklingen endgültig über die Bühne gegangen sein. Doch noch immer gibt es keinen Schlussstrich unter der Millionen-Fehlinvestition der Mittelstadt. Mittwochabend hat der Aufsichtsrat beschlossen, den Kaufvertrag noch nicht abzusegnen. Grund dafür sei, dass das Landesverwaltungsamt noch "Informationsdefizite" zum Verkauf angemahnt habe, sagte gestern Anwalt Udo Gröner, der den Stadtwerken als Berater zur Seite steht. Deshalb soll nun die Widerrufsfrist für den Vertrag bis Ende des Monats verlängert werden. "Diese Defizite sollen in den kommenden Tagen beseitigt werden, so dass der Verkauf bis Ende des Monats abgeschlossen werden kann", sagte Gröner.

Prinzipiell hätten die Aufsichtsräte aber grünes Licht gegeben, so dass bei einer Zustimmung des Verwaltungsamts die Fischzucht an die Unternehmensgruppe des Schweizers Peter Zeller gehen kann, der mit der Firma Ozean Swiss schon einmal Anteile an der Fischzucht übernehmen wollte.

Der Vertrag beinhaltet nach SZ-Informationen neben dem Kauf von Grund und Boden sowie den noch vorhandenen Fischen auch das Recht, innerhalb der nächsten zwei Jahre ein benachbartes Grundstück für eine mögliche zweite Halle zu erwerben.

Letztlich wird Völklingen auch nicht wie geplant 2,25 Millionen Euro, sondern nur 1,9 Millionen Euro für die Fischzucht erhalten. Grund dafür ist, dass bisher nicht bekannte Verpflichtungen gegenüber der Völklinger Firma Kennedy Center aufgetaucht waren. Weil Zeller auch diese Verpflichtungen übernimmt, ist der Kaufpreis noch einmal gemindert worden. Konkret geht es um Schadenersatz, sollten die Mietverträge für die Schlachtung sowie die Forschungshalle der HTW nicht aufrecht erhalten werden. Die HTW teilt mit, dass sie Forschungsprojekte zur Aquakultur weiterführen will. Ob das Labor in Völklingen verbleibe, könne aber erst "mit dem Wirksamwerden vertraglicher Regelungen" geklärt werden. Eine Entscheidung erwartet die Hochschule Mitte Juli.

Während der Verkauf der Fischzucht noch stockt, ist für die Stadtwerke zumindest eine erste Entwarnung angesagt. Die Saar-LB hat SZ-Informationen zufolge einen Kredit von 20 Millionen Euro zugesagt. Im Gegenzug ist die Besicherung durch die Stadtwerke-Anteile an Netz und Vertrieb in Völklingen erfolgt. Damit kann die Sanierung der Stadtwerke beginnen. An den Fischzucht-Ausflug werden die Werke noch lange denken: Die Millionen-Kredite für den Bau der Fischzucht müssen sie abzahlen.

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