Firmen stöhnen unter Stromabgaben

Saarbrücken. "Die Wende hin zur erneuerbaren und vor allem effizient genutzten Energie wird langfristig günstiger sein." Denn die fossilen Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl würden knapper und teurer

Saarbrücken. "Die Wende hin zur erneuerbaren und vor allem effizient genutzten Energie wird langfristig günstiger sein." Denn die fossilen Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl würden knapper und teurer. Das betonte Professor Uwe Leprich, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Zukunftsenergie-Systeme (IZES) bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Energiewende im Saarland: Was erwartet die Wirtschaft?" Eingeladen hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland.Doch ist die Wende überhaupt möglich und welche Risiken birgt der Wandel? Christian Günther, Leiter des Innovationsbereichs der Saarstahl AG, ist skeptisch. "Klar wollen wir die Wende, doch wann werden die notwendigen Stromnetze gebaut und wann die Speicher für die überschüssige Energie? Ich kann noch nichts erkennen", kritisierte er.

Ein weiteres Problem sieht Peter Nützl, Geschäftsführer der Steag Power Saar (Kraftwerke in Bexbach, Quierschied und Fenne). "Die saarländischen Steinkohlekraftwerke sind extrem wichtige Stromlieferanten für den südwestdeutschen Raum. Während erneuerbare Energie Vorfahrt im Stromnetz hat und subventioniert wird, bekommen wir immer höhere Auflagen. Wir sind alle für die Energiewende, aber ich weiß nicht, wie lange die Erzeuger der konventionellen Energie dieses Spiel noch mitmachen", sagte Nützl.

Die steigenden Kosten der Energiewende sind nicht nur bei den saarländischen Steinkohlekraftwerken ein Problem. "Alle unsere Unternehmen müssen heute schon 150 Millionen Euro an Abgaben zahlen, um Wind- oder Sonnenstrom zu subventionieren", betonte Hermann Götzinger, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer.

Neben den Risiken der Energiewende gibt es auch große Chancen. Das weiß Jürgen Rink Vorstandschef der Vensys Energie AG, einem Hersteller innovativer Windkraftanlagen mit Sitz in Neunkirchen. "Bis zum Jahr 2015 werden weltweit Windkraftanlagen von uns errichtet, die es auf eine Leistung von 300 Gigawatt bringen", sagte er. Das Saarland habe die Technologie und die Unternehmen dazu, bei der Energiewende eine größere Rolle zu spielen. "Wir müssen es nur machen", so Rink. leh

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