Fiat zieht in die Niederlande

Turin/Auburn Hills · Der traditionsreiche italienische Autobauer Fiat kehrt seinem Heimatland den Rücken. Nach dem Kauf des US-Autobauers Chrysler benennt sich Fiat in „Fiat Chrysler Automobile“ um und verlegt den Hauptsitz der Konzernmutter in die Niederlande.

Zudem will das Unternehmen aus Steuergründen auch einen Sitz in Großbritannien haben. Die Aktien des Konzerns sollen in New York und Mailand gehandelt werden, wie das Unternehmen gestern in Turin mitteilte. "Mit der Schaffung von Fiat Chrysler Automobiles beginnt ein neues Kapitel unserer Geschichte", sagte John Elkann, Präsident des Verwaltungsrates. "Heute ist einer der wichtigsten Tage in meiner Karriere bei Fiat und Chrysler", fügte Vorstandschef Sergio Marchionne hinzu. Auch das neue Logo des Konzerns wurde gestern präsentiert. Es zeigt in blau die drei Buchstaben "FCA". Mit der Verlegung macht Fiat einen ähnlichen Schritt wie der Schwesterkonzern CNH Industrial, den es nach seiner Umstrukturierung ebenfalls ins Ausland zog.

Im Jahr 2013 schrieb Fiat unterdessen nur dank Chrysler wieder schwarze Zahlen. Der Nettogewinn stieg auf 1,95 Milliarden Euro. Eher zurückhaltend sieht der Ausblick für 2014 aus. Fiat-Chrysler erwartet in diesem Jahr einen deutlich niedrigeren Gewinn. Fiat war zur Insolvenz 2009 bei Chrysler eingestiegen und hatte den Amerikanern mit technischem Know-how wieder auf die Beine geholfen. Im Gegenzug bekamen die Italiener immer mehr Anteile. Vor zwei Wochen kaufte Fiat schließlich dem Gesundheitsfonds der US-Autogewerkschaft UAW dessen Minderheitsanteil an Chrysler für 4,35 Milliarden Dollar (3,21 Milliarden Euro) ab. Das machte den Weg für die Verschmelzung fre i.

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