FernwärmeStudie: Fernwärme-Ausbau im Saarland nur vereinzelt möglich

Saarbrücken. Die Fernwärme soll im Saarland weiter ausgebaut werden. Wo das noch möglich sein kann, wurde in einer Voruntersuchung festgehalten, die gestern vor der Landespressekonferenz präsentiert wurde. Verfasser ist das Saarbrücker Institut für Zukunftsenergie-Ssysteme (IZES)

Saarbrücken. Die Fernwärme soll im Saarland weiter ausgebaut werden. Wo das noch möglich sein kann, wurde in einer Voruntersuchung festgehalten, die gestern vor der Landespressekonferenz präsentiert wurde. Verfasser ist das Saarbrücker Institut für Zukunftsenergie-Ssysteme (IZES). Die Studie hat ergeben, dass das Saarland mit der Fernwärmeschiene Saar bereits über eine gute Infrastruktur verfügt. "Auf der anderen Seite gibt es vor allem im östlichen Saarland noch eine Menge Potenzial", sagte der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf. So seien beispielsweise die Stadtwerke Homburg daran interessiert, zusammen mit Industriebetrieben wie zum Beispiel Bosch Nahwärmelösungen auf Basis der Kraftwärme-Kopplung (KWK) zu entwickeln. Bei KWK-Anlagen wird neben dem warmen Wasser zum Heizen oder für Produktionsprozesse auch elektrische Energie gewonnen.Einen Anschluss des Ostsaarlandes an die Fernwärmeschiene Saar hält Mörsdorf jedoch für unrealistisch. "Das wird zu teuer." Allerdings sehen er sowie die IZES-Geschäftsführer Frithjof Spreer und Michael Brand noch Möglichkeiten, dass neue Wärmeanbieter dort einspeisen - wie zum Beispiel die Abfallverwertungs-Anlage (AVA) Velsen. Hier müsse lediglich eine 4,5 Kilometer lange Leitung gelegt werden. Die Fernwärmeschiene Saar, die weitgehend in den 80er Jahren in Betrieb genommen wurde, erstreckt sich über eine Länge von 35 Kilometern von Dillingen bis nach Saarbrücken. Im Jahr 2007 wurden über diese Schiene 832 Gigawattstunden Wärme abgesetzt. Das entspricht dem Bedarf von mehr als 46 200 Haushalten. Dennoch gibt es Hindernisse. Das neue KWK Gesetz, das zum 1. Januar in Kraft getreten ist, "fördert den Ausbau der Fernwärme nur unzureichend", kritisiert Wirtschafts-Staatssekretär Albert Hettrich. Die Förderquote liegt bei maximal 20 Prozent der Investitionskosten. "Das schafft keine Anreize", sagt Hettrich.Das größte Hindernis für den Ausbau der Fernwärme sei allerdings das dichte Gasnetz im Saarland. Die Fernwärme-Versorgung könne nur ausgebaut werden, wenn die Gasnetze zurückgebaut werden. Wegen der guten Gewinn-Margen im Gasgeschäft sei dies aber nicht realistisch, so die IZES-Geschäftsführer. low

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