Fausts Verdammnis

OPER · La damnation de Faust, uraufgeführt 1846 in Paris, gehört zu den frühesten und berühmtesten Vertonungen des Goethestoffes. Da für den Konzertsaal geschrieben, entspannt sich weniger ein stringenter Handlungsbogen, als dass Einzelepisoden des großen Dramas aneinandergeschnitten werden

La damnation de Faust, uraufgeführt 1846 in Paris, gehört zu den frühesten und berühmtesten Vertonungen des Goethestoffes. Da für den Konzertsaal geschrieben, entspannt sich weniger ein stringenter Handlungsbogen, als dass Einzelepisoden des großen Dramas aneinandergeschnitten werden. Fast maßlose Chor- und Orchestertableaus provozieren umwerfende Szenen wie Fausts Höllenfahrt am Ende: Der Ritt in den Abgrund wird in galoppierender Hatz von den Streichern beschleunigt, während die Einwürfe der Bläser für Entsetzen und Schauer sorgen. Doch ist das Werk weit mehr als die Ansammlung wilder Orchesterausbrüche. Die Gesangspartien kommen nicht zu kurz und bieten Tereza Andrasi (Margarete), Mickael Spadaccini/Jevgenij Taruntsov (Faust) und Olafur Sigurdarson (Mephisto) lyrischen Stoff für Stimme und Szene.Richard Wagner hat Berlioz gemeint, als er behauptete, dass der Künstler an seiner Einsamkeit zugrunde gehe. Diese Berlioz'sche Einsamkeit und die seiner Kunstfigur Faust, die sich mit aller Macht im Leben und der Gesellschaft aufgehoben fühlen möchte und doch seine Umgebung immer nur als Hölle zu empfinden vermag, ist Ausgangspunkt der Interpretation des Regisseurs Frank Hilbrich.BHE

Matinee: 9. Dezember, 11 Uhr, Mittelfoyer

Premiere: 15. Dezember, 19.30 Uhr, SST

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